Kommentar |
Die Forschungspraxis schließt an das SFB-Teilprojekt B06 „Eigentumsungleichheit im Privaten: Zur institutionellen und kulturellen (Re-)Strukturierung von Eigentumsverhältnissen in Paarhaushalten“ an. Der soziologische Blick auf Paare ist bezüglich Eigentumsungleichheit vor allem auf die Einkommensungleichheit (gender pay gap) und die daraus resultierenden Machtverhältnisse, die sich wiederum auf die Arbeitsteilung im Paar auswirken, gerichtet. Doch Eigentum umfasst deutlich mehr als Einkommen wie Vermögen, Immobilien, Sachgüter, aber auch Schulden als negatives Eigentum. Das Projektes untersucht qualitativ-rekonstruktiv, was Paare jeweils unter Eigentum verstehen und wie sie es be- und umdeuten (Prozesse des doing property). Eigentum wird in die Konstruktion der Paarwelt integriert (Prozesse des doing couple), die oftmals auch mit der geschlechtlichen Identität und Arbeitsteilung verbunden sind (Prozesse des doing gender). Anhand vorliegender Paarinterviews werden diese komplexen Prozesse mit Hilfe einer Kombination aus Dokumentarischer Methode und Tiefenhermeneutik rekonstruiert. Die Studierenden werden in den aktuellen Auswertungsprozess des Projektes integriert. Nach einer thematischen Einführung in die Paar- und Eigentumsforschung erfolgt eine Beschäftigung mit den ausgewählten Methoden. In kleinen Forschungsgruppen übernehmen die Studierenden die Verantwortung für ein Interview von der Anonymisierung bis zum Falldossier und arbeiten das Eigentumsarrangement des Paares heraus. Dies erfolgt in Forschungswerkstätten mit gemeinsamer Arbeit am Material. Abgeschlossen wird das Seminar mit einem kleinen Konferenztag, an dem die Ergebnisse der Forschungsgruppen präsentiert und von Projektmitarbeiter*innen kommentiert werden. |