Kommentar |
Die Vorlesung bietet einen Überblick zur Geschichte der west- und südeuropäischen Monarchien von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Im Zentrum steht die Frage, inwieweit und wie sich die Monarchien an die Transformationsprozesse der Moderne angepasst haben: In welcher Form reagierten sie auf die Herausforderungen der Französischen Revolution von 1789, auf die liberalen Verfassungsbewegungen des 19. Jahrhundert, auf nationale Bewegungen oder das Aufkommen der Massendemokratie, der Klassengesellschaft und schließlich der ‚Medienrevolution‘ des 19. Jahrhunderts. Welche Anpassungsstrategien lassen sich ausmachen? In der Vorlesung wird die Stellung der Monarchen im Herrschafts-, Gesellschafts- und Verfassungssystem ebenso berücksichtigt wie ihre symbolischen Repräsentationsstrategien oder zeremoniellen Inszenierungen. In diesem Zusammenhang wird schließlich auch der Frage nachgegangen, welchen Rückhalt die Monarchie in der Bevölkerung gewinnen konnte und wie sich der Monarchismus im Laufe des 19. Jahrhunderts wandelte. Im Mittelpunkt der vergleichenden Betrachtung stehen die Monarchien in Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland.
Literatur: Monika Wienfort, Monarchie im 19. Jahrhundert, Berlin/Boston 2019; Volker Sellin, Gewalt und Legitimität. Die europäische Monarchie im Zeitalter der Revolution, München 2011; David Cannadine, Die Erfindung der britischen Monarchie 1820-1994, Berlin 1994. |