Kommentar |
Das Zeitalter der Ottonen - im Wesentlichen das 10. Jahrhundert - ist in jüngster Zeit sehr unterschiedlich beurteilt worden. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass im selben Verlag zwei Bücher mit dem gleichen Titel erschienen sind, die eine in vielen Punkten gegensätzliche Interpretation der historischen Vorgänge bieten. Wie lässt sich dieser erstaunliche Paradigmenwechsel zwischen der ersten und zweiten Nachkriegsgeneration der Mittelalter-Historiker verstehen?
Auffällig ist, dass sich die Diskussion bislang ganz überwiegend auf die Verhältnisse in Deutschland konzentriert hat. Können diese aber als typisch betrachtet werden? Oder handelt es sich eher um eine deutsche Sonderentwicklung? Diese Fragen können nur durch den Blick auf die anderen Länder in Europa angegangen werden, unter denen England, Frankreich, Italien und nicht zuletzt die Länder Mittel- und Osteuropas hervorzuheben sind.
Literatur: Helmut Beumann, Die Ottonen, Stuttgart/Berlin/Köln 52000; Gerd Althoff, Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat, Stuttgart/Berlin/Köln 32013; Hagen Keller/Gerd Althoff, Die Zeit der späten Karolinger und Ottonen. Krisen und Konsolidierungen 888-1024, Stuttgart 2008. - Weitere Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben. |