Kommentar |
Es ist keine neue Idee, Filme in der geographischen Forschung zu betrachten: So gibt es in den Fachwissenschaften Veröffentlichungen im Bereich der filmischen Geographien (vgl. z. B. Bollhöfer & Strüver, 2005; Escher, 2006, 2012; Escher & Zimmermann, 2006 und frühere; Escher et al. 2019; Lukinbeal & Zimmermann, 2006; Zimmermann, 2007), welche auch für die Fachdidaktik neue Ansatzpunkte zur Einbeziehung von Spielfilmen in den Geographieunterricht bieten (vgl. z. B. Plien, 2019 und frühere; Wilhelmi, 2015, Dickel/Lehrmann 2020). Den Spielfilm als Medium für Vermittlungsprozesse im Unterricht in Betracht zu ziehen, legitimiert sich schon durch die Lebenswelt der SuS sowie ihre Vorstellungen von Räumen, welche wesentlich durch Spielfilme geprägt ist. In diesem Seminar wird der Fokus auf das Ins-Gespräch-kommen über den Film gelegt. Ausgehend von einem dialogischen Verständnis von Unterricht lernen wir den Film in seiner Fremdheit als Ausgangspunkt für Gespräche und Lernprozesse zu verstehen, indem wir uns von ihm affizieren und berühren lassen. In den Filmgesprächen werden die ästhetischen Erfahrungen, die beim Schauen eines Films gemacht werden, sowie die „echten“ Fragen, die sich stellen, ernst genommen und ein Bewusstsein geschaffen für ein lebensweltliches Affiziertsein durch den Spielfilm. Durch diese Erfahrungen im Gespräch üben wir uns in einer Haltung der Offenheit Anderen gegenüber. So verstehen wir LehrerInnenbildung als Ausbildung einer pädagogischen Achtsamkeit im Gespräch (Vgl. Agostini 2020). Dazu wird die Bereitschaft zur Anwesenheit, sowie die Lust zu aktiver, experimenteller Mitarbeit vorausgesetzt. |