Kommentar |
Reenactments als Form des Nachstellen, Zitierens und Reaktualisierens sind ein vielfältiges Phänomen, das in ganz unterschiedlichen Kontexten und Konstellationen verwendet wird. Im Seminar konzentrieren wir uns auf historische Reenactments als geschichtskulturelle und soziale Praxis, bei der vergangene Ereignisse in der Gegenwart nachgespielt werden – etwa durch Gruppen von Hobbyhistoriker*innen, die alle fünf Jahre die Schlacht von Jena und Auerstedt am authentischen Ort nachspielen. Anhand konkreter Beispiele werden im Seminar theoretische Konzepte diskutiert, die für die Untersuchung von historischen Reenactments angewandt werden können (etwa Performativität, Authentizität, Immersion). Es wird aber ebenso ein akteurszentrierter Zugang verfolgt, der unter anderem die Motivationen der Akteur*innen in den Vordergrund stellt.
Das Seminar ist eine gemeinsame Veranstaltung mit der Ethnologie der Universität Mainz. Es wird gemeinsam mit Professor Mirko Uhlig unterrichtet und die Gruppe der Studierenden wird sich aus Mainzer und Jenaer Studierenden zusammensetzen. Offenheit zu interdisziplinärem Arbeiten, vor allem mit Ansätzen der Ethnologie, wird vorausgesetzt. |