Angesichts der aktuellen Debatte über den deutschen Kolonialismus und der Eröffnung des Humboldt Forums im Berliner Schloss geht das Hauptseminar sowohl dem historischen Phänomen der deutschen Kolonialpolitik von 1880–1920 als auch seiner Rezeption im Kontext des sogenannten Postkolonialismus nach. Dabei sollen die Spezifika der wilhelminischen Kolonialpolitik und ihrer Gewaltverbrechen in Deutsch-Südwestafrika und Deutsch-Ostafrika herausgearbeitet und mit anderen Ländern wie England und Frankreich in Bezug gesetzt werden. Aktuelle Debatten über Denkmäler und Straßennamen sowie die Diskussion um die koloniale Raubkunst kommen ebenfalls zur Sprache. Geplant ist auch eine Exkursion nach Berlin zum Besuch des Humdoldt Forums.
Literatur: Götz Aly: Das Prachtboot. Wie Deutsche die Kunstschätze der Südsee raubten. Frankfurt a.M. 2021; Sebastian Conrad: Deutsche Kolonialgeschichte. 4. Aufl. München 2019; Horst Gründer: Geschichte der deutschen Kolonien. 7., aktual. u. erw. Aufl. Paderborn 2018; Horst Gründer/ Hermann Joseph Hiery (Hg.): Die Deutschen und ihre Kolonien – Ein Überblick. Berlin 2017; Winfried Speitkamp: Deutsche Kolonialgeschichte. Stuttgart 2005; María do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan: Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. Bielefeld 2005. |
