PRÄSENZ: Grenzgänger und Vermittler? Hofjuden in den thüringischen Residenzen im 18. und frühen 19. Jahrhundert - Einzelansicht

Hofjuden spielten vom 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der deutsch-jüdischen Geschichte. Sie trugen zur Etablierung des absolutistischen Staates und Wirtschaftssystems bei, übernahmen Schutz- und Leitungsfunktionen für die jüdischen Gemeinden der Region und gelangten nicht selten zu politischem Einfluss. Darüber hinaus wird ihnen an der Wende zum 19. Jahrhundert mitunter auch eine bedeutende Rolle im Prozess der Aufklärung und der rechtlichen Gleichstellung der Juden zugeschrieben. Für die zahlreichen thüringischen Residenzen sind die Hofjuden jedoch bislang kaum untersucht worden. Das Seminar möchte daher einige Fallbeispiele aus Thüringen aufgreifen und anhand der skizzierten Fragen untersuchen. Zugleich möchte es in die Grundprobleme der deutsch-jüdischen Geschichte im 18. und frühen 19. Jahrhundert einführen.

Herzig, Arno, Jüdische Geschichte in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 1997; Ries, Rotraud/Battenberg, J. Friedrich (Hrsg.), Hofjuden – Ökonomie und Interkulturalität. Die jüdische Wirtschaftselite im 18. Jahrhundert, Hamburg 2002; Schwierz, Israel, Zeugnisse jüdischer Vergangenheit in Thüringen. Eine Dokumentation. Unter Mitarbeit von Johannes Mötsch, Erfurt 2007; Stern, Selma, Der Hofjude im Zeitalter des Absolutismus. Ein Beitrag zur europäischen Geschichte im 17. und 18. Jahrhundert, Tübingen 2001.