Kommentar |
Experimentelle Psychologen erheben mittlerweile den „bescheidenen“ Anspruch, moralphilosophische Fragestellungen auf der Grundlage psychologischer und neurowissenschaftlicher Methoden beantworten zu können. Sollte sich in der Zukunft eine Mehrheit finden, welche diesen Anspruch bestätigt, bräuchten wir wahrscheinlich eines Tages keine praktische Philosophie mehr. Würden wir diesen Erkenntnissen zustimmen, dann wäre insbesondere auch Kants praktische Philosophie überflüssig. Ziel des Seminares ist es, moderne moralpsychologische Positionen historisch einzuordnen und zu prüfen, ob ihre Argumente gegen Kant, Piaget, Kohlberg vollumfänglich überzeugen. Zugleich soll analysiert werden, ob die neue Sichtweise in der Lage ist, moralphilosophische Probleme endgültig zu lösen.
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