Kommentar |
Deweys Öffentlichkeitsbuch, 1927 erschienen, zählt mittlerweile zu den Klassikern der Politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Dewey reagiert darin auf eine seinerzeit diagnostizierte Krise der demokratischen Öffentlichkeit in den USA und erarbeitet mit den Mitteln des philosophischen Pragmatismus eine Konzeption von Öffentlichkeit, die vielfältige Antwortmöglichkeiten auf diese Krise eröffnen will.
Im Seminar wollen wir Deweys Buch auf seine zentralen Thesen und Argumente hin lesen und dabei auch nach den Charakteristika einer politischen Philosophie des Pragmatismus fragen. Ein besonderes Augenmerk gilt der Frage, wie sich auf der Grundlage dieser Methode Grundbegriffe der Politischen Philosophie (Staat, Regierung, Gemeinschaft und Gesellschaft, Herrschafts- und Lebensform, Partizipation, Repräsentation, Volk usw.) verändern und inwiefern hierdurch neue Perspektiven zur politischen Beurteilung und auch Gestaltung praktischer Verhältnisse gewonnen werden können. Schließlich gilt es zu prüfen, ob sich unter diesen Perspektiven auch politische Probleme unserer heutiger Zeit besser verstehen lassen – einer Zeit, in der die ‚Krise der Demokratie‘ wieder in aller Munde ist.
Das Seminar richtet sich an fortgeschrittene Studierende, die über Grundkenntnisse der politischen Philosophie verfügen (oder die die Bereitschaft mitbringen, sich diese parallel zum Seminar anzueignen). Vorkenntnis im Bereich des Pragmatismus sind hilfreich, werden aber nicht vorausgesetzt.
Eine deutsch- und englischsprachige Version des Textes wird dem Seminar als pdf zur Verfügung gestellt. |