Kommentar |
Der Text Unterwegs zu einer Ethik der Diskussion (1990) ist der Versuch Jacques Derridas (1930-2004), auf einen polemisch geführten Streit zu antworten, der sich in den 1980 Jahren aufgrund seiner Lektüre und Interpretation von J.L. Austins Sprechakttheorie entwickelt hatte. Der Text eignet sich wunderbar, um sowohl in das Denken und Philosophieren Derridas einzuführen als auch zu zeigen, dass seine theoretische Kritik an bestimmten philosophischen Denkmustern in höchst praktischem Zusammenhang sichtbar wird: nämlich in der Art und Weise, wie der (scheinbar sachliche) akademische Streit von verschiedenen Seiten geführt worden ist. Im Seminar lesen wir zunächst sehr genau Signatur Ereignis Kontext (1972), den klassischen Text Derrida, an dem sich der Streit insbesondere entzündet hat, und dann seine Antwort. |
Literatur |
Textgrundlage (alle aufgeführten Texte finden Sie in moodle): Jacques Derrida (1972): ›Signatur Ereignis Kontext‹ in: Ders. Limited Inc. Wien: Passagen 2001, 15-45 Gerald Graff (1990): ‚Reiteration der Differenzen‘ in: J. Derrida (1990), Limited Inc. Wien: Passagen 2001, 47-51 Jacques Derrida (1990). ‚Unterwegs zu einer Ethik der Diskussion‘ in: Ders. Limited Inc. Übersetzt von Werner Rappl u. Dagmar Travner. Wien: Passagen 2001, 171-241
Als Einführung in das Denken Derridas ist Susanne Lüdemann (20173) Jacques Derrida zur Einführung. Hamburg: Junius sowie Uwe Dreisholtkamp (1990). Jaques Derrida. Beck’sche reihe denker. München: C.H. Beck zu empfehlen; für eine schnelle Orientierung kann das Kapitel ‚7. Dekonstruktives Fragen‘ in: Tatjana Schönwälder-Kuntze (20203). Philosophische Methoden zur Einführung. Hamburg: Junius, 152-174, herangezogen werden.
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