Welche Herausforderungen für Politik und Gesellschaft verursacht Wasser und wwelche Institutionen und Akteure versuchen diese zu mit welchen Zielen zu bewältigen? Die Lehrveranstaltung analysiert und diskutiert diesbezüglich Dimensionen der internationalen Water Governance:
- Was ist eine nachhaltige Wasserpolitik im ökologischen, im sozialen und im wirtschaftlichen Sinne?
- Welche Herausforderungen u.a. durch den Klimawandel sind inwiefern neu?
- Welche Akteure auf allen politischen Ebenen bzw. Skalen von lokal bis global sind hier zu effektiven und legitimen Handeln in der Lage?
- Welche Stakeholder gewinnen und welche verlieren in der aktuellen wasserpolitischen Akteurskonfiguration?
Aktuelle internationale Water Governance muss diverse Risiken wie Starkregen, Dürre, Überflutungen usw. regulieren bzw. managen, die primär wassermengenbezogen sind. Auch wasserqualitätsbezogene Gefahren sind vielfältig, entstehen beispielsweise unsichtbar durch Pestizide, Dünger, Medikamente und Mikroplastik in Oberflächengewässern oder im Grundwassser.
Im Seminar werden sozialwissenschaftliche Methoden erlernt und angewandt, um wasserbezogene Umweltprobleme und deren regulatorische Ursachen zu charakterisieren und Politikinstrumente zur Überwindung zu identifizieren. Bestehende rechtliche Rahmenbedingungen (insb. in der EU), Politikinstrumente, handlungsleitende Paradigmen und forschungsgeleitete Konzepte werden betrachtet. Idealerweise werden Interviews mit Entscheidungsträgern und Experten geführt, um kritisch bestehende Governance-Formen zu beschreiben und zu hinterfragen. Eine Exkursion zu einem wasserpolitischen Hotspot in der Region wird gemeinsam geplant.
Die Prüfungsleistung kann mit einer Hausarbeit (70%) und einem Referat (30%) erbracht werden. Alternativ kann die schriftliche Leistung aus einem Weekend Exams in Form eines Policy Briefs o.Ä. bestehen. Die mündliche Leistung kann ggf. auch über alternative digitale Formate erbracht werden.
Frank Hüesker ist Politikwissenschaftler und Post-doc im Department Umweltpolitik. Er beschäftigt sich mit der Governance von Wasserressourcen, Mikroschadstoffen und naturbasierten Lösungen. Sein Fokus liegt insbesondere auf sich ändernden Akteurskonstellationen, Machtverhältnissen und Problemwahrnehmungen in der Nachhaltigkeitstransformation. In bisherigen Projekten arbeite er zur „Legitimität und Effizienz globaler und europäischer Umwelt-Governance“, zu „Nachhaltigen urbanen Infrastrukturen und Stadtwerken“ und zur „Energiewende und Sektorenintegration“ (z.B. bezügl. des Energie-Wasser-Nexus). Für mehr Informationen zu Projekten oder Publikationen siehe: https://www.ufz.de/index.php?de=43948 |