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PRÄSENZ: Geburt der Moderne aus der Nachahmung der Antike? Annäherung an die europäische Malerei des Klassizismus zwischen 1660 und 1820 - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Aufbaumodul Langtext
Veranstaltungsnummer 192007 Kurztext
Semester WS 2021 SWS
Teilnehmer 1. Platzvergabe 10 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 10:00 bis 12:00 w. 18.10.2021 bis
11.02.2022
Fürstengraben 1 - SR 221   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schreiber, Tilman verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Bereich Kunstgeschiche Filmwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Das Verhältnis zur Antike bildet einen der großen Pulsmesser europäischer Kulturgeschichte. So ist auf dem Gebiet der Künste insbesondere die Frage nach Modernität genuin mit dem Verhältnis zum Altertum – als Inbegriff von Tradition – verknüpft. Die ästhetische Moderne, so eine geläufige Vorstellung, beginne dort, wo sich die Werke von einer 'akademisch-klassizistischen Regelästhetik' emanzipieren. In Auseinandersetzung mit der besonderen Bedeutung der Historienmalerei und mit dem Ideal einer (vermeintlich) rationalistischen Produktions- und Rezeptionsästhetik entstehen im Laufe des 18. Jahrhunderts Kunstkonzepte, die sich verstärkt der politisch-sozialen Gegenwart, dem Alltäglich-Gewöhnlichen oder dem Individuum als sinnlich-phantasiebegabtem Wesen widmen. Zudem setzt ein Prozess der Autonomisierung malerischer Mittel ein, der letztlich der gegenstandslosen Kunst das Feld bereitet. Im Vergleich dazu kann eine Kunst, die sich weiterhin an Antike und Tradition orientiert, schnell als rückständig erscheinen.
Zu dieser Auffassung vom Weg der europäischen Bildkunst in die Moderne möchte das Seminar eine alternative Lesart versuchen. Dazu macht es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Variabilität klassizistischer Kunstwerke (u.a. von Poussin, Maratti und Kauffmann) bekannt. Es widmet sich Gemälden sowie Zeichnungen und versucht, ein Analyseinstrumentarium zu entwickeln, das auch den jeweiligen Produktions- und Rezeptionskontexten in ihren Spezifika gerecht wird. Das Ziel des Seminars ist jedoch nicht nur die Würdigung klassizistischer Kunst in ihrer gestalterischen, sondern auch in ihrer konzeptuellen Vielfalt. Zu diesem Zweck sollen die analysierten Werke in ein Wechselverhältnis mit kunstphilosophischen Leitkategorien des 17. und 18. Jahrhunderts – wie ‚Nachahmung‘, ‚Natur‘ oder ‚Schönheit‘ – gebracht werden. Dadurch sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lage, eine über die Stil- und Sujet-Ebene hinausgehende Vergleichsperspektive für klassizistische und romantische Kunst zu entwickeln. Insgesamt möchte das Seminar also eine Hilfestellung bieten, um zu einem differenzierten Urteil über die Bildmedien im Zeichen der Antike sowie über Kriterien ästhetischer Modernität zu gelangen.

Literatur

- Giovan Pietro Bellori: L’Idea del pittore, dello scultore e dell’architetto [1672] / Die Idee des Malers, des Bildhauers und des Architekten, hrsg. von Elisabeth Oy-Marra, Göttingen 2018.
- Joachim Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst, Dresden 1756. (online verfügbar)

- [AK] Mengs. Die Erfindung des Klassizismus, Padua/Dresden 2001.
- [AK] L’antiquité rêvée. Innovations et résistances au XVIIIe siècle, Paris 2010.
- [AK] Classicisms, Chicago 2017.
- Andreas Beyer: Die Kunst des Klassizismus und der Romantik, München 2011.
- Ulrich Heinen: Einleitung, in: Welche Antike? Konkurrierende Rezeptionen des Altertums im Barock, Bd. 1, hrsg. von dems., Wiesbaden 2011, S. 11-27.
- David Irwin: Neoclassicism, London 1997/2000.
- Wilhelm Vosskamp: Art. Klassisch/Klassik/Klassizismus, in: Ästhetische Grundbegriffe. Studienausgabe. Bd. 3. Harmonie bis Material, hrsg. von Karlheinz Barck u.a., Stuttgart 2001/2010, S. 289-305.

Bemerkung

Das Seminar ist als Präsenz-Veranstaltung geplant, sodass eine wöchentliche Anwesenheit in Jena für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer notwendig ist. Je nach Pandemie-Lage kann es (ggf. auch kurzfristig) zur teilweisen oder kompletten Umstellung ins Online-Format kommen.

Voraussetzungen

Zulassungsvoraussetzungen für die Modulprüfung:
- Anwesenheit und aktive Beteiligung in den Seminarsitzungen (bei krankheitsbedingtem Fehlen Abmeldung via E-Mail; maximal 3 Fehltermine)
- Übernahme eines Impulsreferates (15-20 Min.)
- Vorbereitung der begleitenden Lektüre sowie Anfertigung von Beobachtungs- / Analyseskizzen zu den behandelten Werken
- Besuch einer frei wählbaren Vorlesung aus dem Lehrprogramm des Seminars für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (Nachweis durch bestandenes Vorlesungstestat)

Leistungsnachweis

Modulprüfung: Hausarbeit
- B.A.-Kandidaten: ca. 15 Seiten
- M.A.-Kandidaten: ca. 20 Seiten

Abgabe: 25. März 2022 (Erstversuch) | 27. Mai 2022 (Zweitversuch)

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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