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PRÄSENZ: Das wahre Leben zeigen. Strömungen des Realismus in der modernen und zeitgenössischen Kunst - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Aufbaumodul Langtext
Veranstaltungsnummer 186678 Kurztext
Semester WS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 10 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 15
Rhythmus Jedes Semester Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 12:00 bis 14:00 w. 21.10.2021 bis
10.02.2022
Fürstengraben 18 - SR 203 From. Haus   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Fritz, Elisabeth, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Bereich Kunstgeschiche Filmwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Realistische Strömungen treten in den bildenden Künsten seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Anspruch an, das 'wahre Leben' zu zeigen. Dabei geht es nicht primär um die täuschende Illusion einer besonders naturnahen Darstellung, so dass man das Abbild mit dem Vorbild verwechseln könnte, sondern vielmehr um eine neue Auffassung der bildwürdigen Gegenstände und politischen Funktionen der Kunst, die über die Wirklichkeit nicht nur aufklären, sondern diese auch aktiv mitgestalten möchte. Die Darstellung von 'echten Menschen' und der alltäglichen sozialen Realität kann dabei mit Stilmitteln des sachlichen Dokumentarismus ebenso koinzidieren wie mit Melodramatik und Drastik oder sogar fantastisch-magischen Elementen. Das Seminar beleuchtet verschiedene Spielarten dieses Kunstverständnisses und seiner Anwendung in unterschiedlichen bildkünstlerischen Medien von der Moderne bis zur Gegenwart.

Auf die zentralen Begründer des europäischen Realismus im 19. Jahrhundert (z.B. Gustave Courbet, Jean-François Millet, Adolf Menzel, Wihelm Leibl, Ilja Repin, Giuseppe Pellizza da Volpedo) folgen die realistischen Bewegungen in der westlichen klassischen Moderne (z.B. Neue Sachlichkeit, Magischer Realismus, Amerikanischer Realismus) ebenso wie der Sozialistische Realismus in der Sowjetunion und DDR. Im Neuen Realismus der 1950er und 1960er Jahren findet zudem das 'wahre Leben' in der Objekt- und Performancekunst auch in Form von 'echten' Gegenständen und alltäglichen Materialien oder realen menschlichen Handlungen Einzug in die Kunst (z.B. Fluxus, Nouveau Réalisme, Gruppe ZEBRA). Zugleich begründet sich in Düsseldorf der Kapitalistische Realismus als ironisch-kritische Gegenbewegung zum Sozialistischen Realismus und der im Gegensatz zur vorherrschenden Abstraktion in der westlichen Malerei konzipierte Fotorealismus setzt sich mit medienspezifischen Fragen der Wirklichkeitsabbildung nach dem Vorbild technisch reproduzierter Bilder auseinander (z.B. Gerhard Richter, Franz Gertsch). Schließlich werden im Seminar auch aktuellere Positionen der figurativen Malerei (z.B. Kerry James Marshall, Nicole Eisenman, Liu Xiaodong, Anke Doberauer) und neo-realistischen Bewegungen der Gegenwartskunst (z.B. Hyperrealismus, Neue Leipziger Schule, Zynischer Realismus in China) in den Blick genommen und auf die Kontinuität der Ansprüche und Stilmittel der historischen Realismen befragt.

Literatur
  • FRANZEN, Brigitte (Hg.): Hyper Real. Die Passion des Realen in der Malerei und Fotografie, Ausst.-Kat. Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien/ Ludwig-Forum für Internationale Kunst, Aache/ Ludwig Múzem – Museum of Contemporary Art, Budapest, Köln 2010
  • HERDING, Klaus: „Realismus“, in: Busch, Werner/ Schmoock, Peter (Hg.): Kunst. Die Geschichte ihrer Funktionen, Berlin 1987, S. 674-714.
  • HULTEN, Pontus/ RÉGNIER, Gérard (Hg.): Les realismes. 1919–1939. Allemagne, Belgique, États-Unis, Espagne, France, Grande-Bretagne, Italie, Pays-Bas, Scandinavie, Suisse, Tchécoslovaquie, Ausst.-Kat. Centre Georges Pompidou/ Staatliche Kunsthalle Berlin, Paris 198
  • LANGE, Christiane/ OHLSEN, Nils (Hg.): Realismus. Das Abenteuer der Wirklichkeit, Ausst.-Kat. Kunsthalle Emden/ Hypo-Kulturstiftung, München, München 2010
  • MULLINS, Charlotte: Picturing people. The new state of the art, London 2015
  • RÖHRL, Boris: World history of realism in visual arts. 1830–1990. Naturalism, socialist realism, social realism, magic realism, new realism and documentary photography, Zürich 2013
  • SAGER, Peter: Neue Formen des Realismus. Kunst zwischen Illusion und Wirklichkeit, Köln 1982.
  • SCHNEIDER, Norbert/ AXTMANN Alexandra (Hg.): Schwerpunkt: Die Wirklichkeit der Kunst. Das Realismus-Problem in der Kunstgeschichte der Nachkriegszeit, Göttingen 2014 (= Kunst und Politik. Jahrbuch der Guernica-Gesellschaft 15)
  • WALDMANN, Emil: Die Kunst des Realismus und Impressionismus im 19. Jahrhundert, Berlin 21927 (= Propyläen Kunstgeschichte 15)
Bemerkung

Das Seminar ist als Präsenz-Veranstaltung geplant, so dass eine wöchentliche Anwesenheit in Jena für alle Teilnehmenden grundsätzlich möglich sein sollte. Je nach Pandemie-Lage kann es (ggf. auch kurzfristig) vor oder während des Wintersemesters zur teilweisen oder kompletten Umstellung ins Online-Format kommen. Darüber hinaus werden evtl. einzelne Sitzungen als Webkonferenz stattfinden.

Voraussetzungen

Zulassungsvoraussetzungen für die Modulprüfung:

  • Besuch einer frei wählbaren Vorlesung aus dem Lehrprogramm des Seminars für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft (Nachweis durch bestandenes Vorlesungstestat)
  • Anwesenheit und aktive Beteiligung an allen Terminen des Seminars
  • selbständige und gründliche Vorbereitung von begleitender Pflichtlektüre
  • Erfüllung diverser Aufgaben im Laufe des Semesters (Referat, Gruppenaufgaben, Diskussionsbeiträge, Hausübungen zur Lektüre etc.)
Leistungsnachweis

Modulprüfung:
Hausarbeit (ca. 15-20 Seiten), Abgabe: 25. März 2022 (Zweitversuch: 27. Mai 2022)

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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