Kommentar |
Seit den 1960er Jahren erlebt die Collage/Montage eine anhaltende Konjunktur. In der Gegenwartskultur ist sie geradezu ubiquitär – nicht nur in bildenden Künsten und Literatur, sondern auch als Gestaltungsprinzip von Ausstellungen, Theaterinszenierungen, Musikvideos, Werbung etc. Unter neuen kulturellen, politischen und medientechnologischen Rahmenbedingungen eignete man sich dabei das künstlerische Prinzip des Zerschneidens und Zusammenfügens vorgefundenen Materials neu an, das die Avantgarden im frühen 20. Jahrhundert entwickelt hatten. Das interdisziplinäre Seminar untersucht dies für die bildenden Künste und die Literatur im deutschsprachigen Raum. Das Augenmerk richtet sich vor allem auf die neuen Formen, Verfahren und Semantisierungen von Collage/Montage, die meist damit verbundenen – um genderkritische und dekoloniale Perspektiven erweiterten – gesellschaftspolitischen Impulse sowie deren theoretische Reflexion in Kunst- bzw. Literaturkritik und philosophischer Ästhetik.
Im Anschluss an das Seminar findet am 23.-25. Februar 2022 an der FSU Jena eine interdisziplinäre Tagung zu dem Thema statt. Die Teilnahme an dieser Tagung ist Bestandteil der Lehrveranstaltung. |