Kommentar |
Karls Wahlspruch lautete „Plus ultra“ („Immer weiter“). Geboren in Gent, Regent der Niederlande, König von Spanien und damit auch von Sizilien, Neapel und Sardinien, Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, verstorben im spanischen Yuste, ist er eine Figur der europäischen Geschichte. Zugleich regierte er über das süd- und mittelamerikanische Kolonialreich Spaniens. Die Welt, in der Karl V. regierte, wandelte sich rasch. Er wollte den Zusammenhalt der lateinischen Christenheit bewahren, sah sich aber mit der konfessionellen Spaltung konfrontiert. Seine Idee einer Universalmonarchie war nicht durchsetzbar, nicht zuletzt führte der Kaiser Kriege gegen Frankreich und das Osmanische Reich. In seine Herrschaftszeit fällt auch die massive Zerstörung der Kulturen Altamerikas. Die Vorlesung nimmt die politischen Strukturen des Reichs Karls V. in den Blick, darunter die Rolle der Frauen in der Familie, sie fragt nach wechselseitigen Einflüssen der verschiedenen Teile dieses Weltreichs aufeinander, nach der Rolle von Kunst und Kultur und nach der Wahrnehmung der Welt in seiner Regierungszeit.
Literatur: Geoffrey Parker: Der Kaiser: Das Leben Karls V., Darmstadt 2020; Heinz Schilling: Karl V. Der Kaiser, dem die Welt zerbrach, München ³2020; Alfred Kohler: Karl V. 1500-1558: eine Biographie, München ³2014; Esther-Beate Körber: Habsburgs europäische Herrschaft. Von Karl V. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, Darmstadt 2002; Hugh Thomas: The Gold |