Kommentar |
König Agesilaos (398–361), der durch eine Intrige des Feldherrn Lysander an die Macht kam, prägte durch seine lange Regierungszeit die Politik Spartas in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. grundlegend. Am Beginn seiner Regierung war Sparta die Vormacht in Griechenland, am Ende seiner Regierung hatten die Spartaner nach der katastrophalen Niederlage in der Schlacht bei Leuktra ihre politische Bedeutung weitgehend verloren – und Agesilaos war an diesem politischen Versagen der griechischen Hegemonialmacht zweifellos nicht unschuldig. Dennoch wird er von seinem Zeitgenossen Xenophon und dem späteren Biographen Plutarch als idealer Herrscher dargestellt. In dieser Übung wollen wir uns mit den politischen Umbrüchen dieser Epoche und der inneren Entwicklung Spartas beschäftigen; gleichzeitig wollen wir uns mit den literarischen Zeugnissen zu diesem König auseinandersetzen und die unterschiedlichen Quellenbilder herausarbeiten. |
Literatur |
Paul Cartledge, Agesilaos and the crisis of Sparta, London 1987; Charles D. Hamilton, Agesilaus and the failure of Spartan hegemony, Ithaca 1991; Karl-Wilhelm Welwei, Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht, Stuttgart 2004 (Einführung). |