Kommentar |
Die Lese- und Schreibwerkstatt befasst sich thematisch mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern, die eine der bedeutendsten Innovationen der Frühen Neuzeit darstellte. Die neue Technik, durch die eine Vervielfältigung und Verbreitung identischer Exemplare an eine potenziell unbegrenzte Anzahl an Leser ermöglicht wurde, breitete sich während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts schnell in ganz Europa aus und veränderte die Kommunikation nachhaltig. Innerhalb der Veranstaltung werden u. a. der Innovationsprozess, die Drucktechnik selbst sowie deren soziale und kulturelle Auswirkungen beleuchtet.
Aus methodischer Sicht dient die Lese- und Schreibwerkstatt dazu, das Lesen und Verfassen geschichtswissenschaftlicher Texte einzuüben. Neben Grundlagen der Literaturrecherche vermittelt sie, wie fachwissenschaftliche Texte unterschiedlicher Art und Komplexität gelesen und geschrieben werden. Sie macht mit den Formen historischer Darstellung vertraut und führt in die Methodik der Geschichtswissenschaft ein. Eigene Texte werden in regelmäßigen Hausaufgaben erarbeitet im Seminarverlauf zu einem Portfolio zusammengestellt. Zentrales Lernziel ist die argumentative Auseinandersetzung mit historischen Problemstellungen sowie die Formulierung und Präsentation eigener Positionen in einer angemessenen wissenschaftlichen Sprache.
Einführende Literatur: Füssel, Stephan: Gutenberg und seine Wirkung, Frankfurt am Main [u.a.] 1999; Bösch, Frank: Mediengeschichte: vom asiatischen Buchdruck zum Computer, Frankfurt am Main/New York ²2019; Beinke, Christiane [u.a.]: Die Seminararbeit. Schreiben für den Leser (UTB 8390), Konstanz ²2011, E-Book 2011 (http://www.utb-studi-e-book.de/9783838584706); Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte. Schritt für Schritt wissenschaftliches Schreiben lernen (= UTB 2854), Wien 2006, E-Book 2012 (http://www.utb-studi-e-book.de/9783838528540). |