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ONLINE: Freundschaft - Variationen und Funktionen einer Sozialbeziehung - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Vorlesung Langtext
Veranstaltungsnummer 186689 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mi. 12:00 bis 14:00 w. 14.04.2021 bis
14.07.2021
  Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor Dr. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Schmoll, Friedemann Eugen, Universitätsprofessor, Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

 BA_KG 2 A, BA_KG 4 A

Master

MKG 3 A, MKG 4 A

Sich finden, sich verlieren: In dieser Vorlesung geht es um Geschichte und Aktualität der Freundschaft. Vertrauen, Fürsorge, Sympathie – im Zeitalter der Individualisierung wächst der Bedarf an Bindungen und Beziehungen jenseits der Lebensform Familie. Was können Freundschaften leisten? Was kann ihnen zugemutet werden? Siegfried Kracauer verstand darunter die „Seligkeit des Begriffenwerdens, des Aufgehobenseins in einer fremden Seele”. Er betonte auch, dass diese Beziehungsform zugleich zeitlos wie zeitgebunden ist. Für die Entfaltung der Freundschaftsidee benötigte es spezifischer historischer Voraussetzungen: Freiheit und ein Verständnis des Menschen als selbstbewusstes Individuum, das über die Souveränität verfügt, sein Leben selbst zu realisieren und zu gestalten. Die Vorlesung will Geschichte und Aktualität dieser auf Freiwilligkeit basierenden Beziehungsform thematisieren und Facetten der Freundschaftskultur inspizieren. Verwandtschaft lässt sich nicht heraussuchen; man kann sich aus der Familie nicht davonstehlen. Freundschaft dagegen folgt der Freiheit der Wahl. Ehe und Familie, deren Verbundenheit eine biologische Basis besitzt, genießen den Schutz des Gesetzes; Freundschaften, die nur im Wollen gründen, kommen ohne ihn aus. In der Vorlesung geht es um Theorien dieser sozialen Beziehungsform, die in der Antike fundamentierte Idee der Freundschaft, die Geschichte ihrer Entfaltung im bürgerlichen „Zeitalter der Freundschaft” zwischen 1750 und 1850, nachdem die Individuen in der Neuzeit aus ihren religiösen und ständischen Bedingungen entlassen wurden. „Nichts ist verbreiteter als der Name, nichts ist seltener als die Sache”, befand Jean de La Fontaine nüchtern, und formulierte damit die Einsicht, dass echte Freundschaft ein rares Gut ist. Was ist Freundschaft heute und was kann sie leisten? Die Vorlesung inspiziert Typologien der Freundschaft und sucht nach Grenzen zu Gesinnungs- und Zweckbündnissen, Seilschaften und Netzwerken wie auch der Liebe. Es geht um Kameradschaft, Männer- und Frauenfreundschaften, Rituale der Freundschaft, Verbindungen zwischen Gleichen und Ungleichen, digitale Beziehungen und soziale Medien etc. Im Zeitalter der Individualisierung und der Pluralisierung von Lebensformen, da Ehe und Familie den Rang als verbindliche Lebensmodelle gravierend eingebüßt haben, nehmen sowohl die handfest-praktischen wie die emotionalen Bedeutungen von Freundschaften zu. „Sorgende Freunde” sind nicht erst, aber vor allem im Alter notwendig.

 

Literatur

Einführende Literatur: Friedrich H. Tenbruck: Freundschaft. Ein Beitrag zu einer Soziologie der persönlichen Beziehungen, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 16 (1964), S. 431-456. Klaus Manger/Ute Pott (Hrsg.): Rituale der Freundschaft, Heidelberg 2009. Andreas Schinkel: Freundschaft. Von der gemeinsamen Selbstverwirklichung zum Beziehungsmanagement – die Verwandlungen einer sozialen Ordnung, Freiburg 2003. Katharina Münchberg/Christian Reidenbach (Hrsg.): Freundschaft. Theorien und Praktiken, München 2012. Janosch Schobin: Freundschaft und Fürsorge. Bericht über eine Sozialform im Wandel, Hamburg 2013. Teresa Thieme (Hrsg.): Freundschaft! Mythos und Realität im Alltag der DDR, Stadtmuseum Jena 2015.

 

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Modulprüfung besteht in fortlaufenden Essays zu den Vorlesungen. Spätester Abgabetermin zum Erstversuch: 30. Juli; Zweitversuch: 30. August.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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