Kommentar |
Bachelor
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BA_VK 2, BA_VK 4 B
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Master
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MVK 2, MVK 4, MWVK
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Diese bekannte Bemerkung von Elias Canetti aus dem Jahre 1943 zeigt seine emphatische Haltung gegenüber Tieren, die auch bezeichnend für das Mensch-Tier-Verhältnis in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu sein scheint. Das Mensch-Tier-Verhältnis ist einer der großen gegenwärtigen Diskurse in der Gesellschaft und wird in allen wissenschaftlichen Disziplinen leidenschaftlich geführt. Kernpunkt der Debatte, welche die Menschheit seit der Antike bewegt, ist die Frage nach der anthropologischen Differenz, d. h. dem grundlegenden Unterschied zwischen Tier und Mensch und einer ggf. daraus resultierenden Höherstellung des Menschen. Diese ist ins Wanken geraten. Und in alltagsweltlichen Narrativen ist viel vom „Partner“ Tier die Rede.
Die alte Frage nach dem Empfindungsvermögen und den kognitiven Fähigkeiten von Tieren steht auch im Zentrum des zeitgenössischen Diskurses. Viele wollen die Sonderstellung des Menschen nicht nur anzweifeln sondern aufheben und den Anthropozentrismus überwinden. Seit den 1980er Jahren hat sich eine neue Forschungsrichtung etabliert, die den Status der Tiere reflektiert, die aus Amerika kommenden „Human Animal Studies“.
Die aktuelle Diskussion wird vom Postulat des Tierwohls beherrscht und meint damit Tiere im mehr oder weniger persönlichen Umfeld. Übersehen wird dabei leider manchmal, dass wir derzeit mit dem größten Massensterben von Tieren konfrontiert sind.
Es werden Schlüsseltexte, die den Status der Tiere neu bestimmen wollen, diskutiert. Jüngst publizierte, interkulturelle, globale Forschungsergebnisse an 144 lokalen Gemeinschaften haben beispielsweise gezeigt, dass insbesondere Frauen einen hohen Anteil an der Jahrtausende alten Domestikation und engen Beziehung zwischen Hund und Mensch haben. Einzelstudien wie am Pferd haben eindrucksvoll den kompletten Statuswandel dieses Tieres in den letzten 150 Jahren nachgezeichnet. In Abhängigkeit von der pandemischen Situation werden Exkursionen z. B. in die 2020 eröffnete Ausstellung „Brehms Welt“ in Renthendorf durchgeführt, wo es um genau dieses Thema geht. |
Bemerkung |
Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Modulprüfung besteht in der Abfassung einer Hausarbeit. Erwartet wird die regelmäßige, aktive Teilnahme.
Bemerkungen: Referate für das Modul „Fachspezifische Schlüsselqualifikationen FSQ“ im Bachelorstudiengang sind möglich. Für Masterstudierende ist ein Referat im Seminar verpflichtend. |