Kommentar |
Im Gegensatz zum Wildtier werden Nutztiere vom Menschen aus unterschiedlichen Gründen wirtschaftlich genutzt: als Nahrungslieferant (Fleisch, Milch, Eier, Honig), als Lieferant für Nebenprodukte (Pelz, Wolle, Leder, Knochen, Fett) oder als Helfer bei der Arbeit (Zugtiere, Tragtiere, Reittiere, Jagd). Die meisten noch heute genutzten Haustiere wurden schon zu Beginn der menschlichen Sesshaftwerdung domestiziert und auch in den antiken Kulturen des Mittelmeerraumes intensiv genutzt, wovon die schriftliche Überlieferung (Columella, Cato, Plinius d.Ä.) genauso zeugt wie archäologische Quellen. Die Archäozoologie ist heute eine eigene wissenschaftliche Disziplin. Die Übung besteht aus einem theoretischen Teil, in dem die Grundlagen der Überlieferung zu bestimmten Tierarten erarbeitet werden sollen und einem praktischen Teil zu Beginn der vorlesungsfreien Zeit, in dem heutige Tierhaltung und -nutzung bei der Besichtigung landwirtschaftlicher Betriebe der Umgebung anschaulich gemacht werden soll (mit Praxiskurs "Reiten, Melken, Schafe scheren"). |
Literatur |
O. Keller, Tiere des Klassischen Altertums in kulturgeschichtlicher Beziehung (1887); ders. Die antike Tierwelt (Leipzig 1909); J. M. Toynbee, Tierwelt der Antike. Bestiarium Romanum (Mainz 1983); N. Benecke, Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendalten Beziehung (Stuttgart 1994); M. Giebel, Tiere in der Antike. Von Fabelwesen, Opfertieren und treuen Begleitern (Darmstadt 2003); A. Alexandridis (Hrsg.), Mensch und Tier in der Antike: Grenzziehung und Grenzüberschreitung; Symposion vom 7. bis 9. April 2005 in Rostock (Wiesbaden 2008). |