Kommentar |
Im selben Jahr seines Durchbruchs als Opernkomponist (Salome, 1905) veröffentlichte Richard Strauss eine Neuausgabe des von Alfred Dörffel bereits 1864 ins Deutsche übersetzten Grand traité d'instrumentation et d'orchestration modernes von Hector Berlioz (1844). Mit der Kommentierung und Ergänzung der wegweisenden Instrumentationslehre des französischen Komponisten gab Strauss nicht nur einen der wichtigsten Einblicke in den ›Maschinenraum‹ seines meisterhaften instrumentatorischen Handwerks, er legte zugleich auch eine herausragende Deutung des Wagner’schen Orchestersatzes vor. Das praxisorientierte Seminar versteht sich als Lektürekurs dieser Instrumentationslehre. Im Nachvollzug von Kommentar und musikalischem Beispiel sollen die Grundlagen der Instrumentationskunst, ihre historische Entwicklung ab der Wiener Klassik sowie die spezifischen Funktionen von Instrumenten/-gruppen im Orchestersatz erarbeitet werden. Ziel ist es zudem, sich Begriffe wie Klangfarbe, Mischklangtechnik oder Klangdramaturgie für die eigenständige Analyse von Partituren dieser Epoche anzueignen. |