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ONLINE-PLUS: Politisches Wissen - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 186452 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 25 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 30
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 1-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 10:00 bis 12:00 w. 15.04.2021 bis
15.07.2021
Carl-Zeiß-Straße 3 - HS 7   findet statt  
Gruppe 1-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Hebenstreit, Jörg , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Politikwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Anders als in den USA, wo das politische Wissen von Bürger*innen bereits seit den 1950er Jahren intensiv und systematisch untersucht wird, ist der Erforschung des „political knowledge” hierzulande bislang wenig politikwissenschaftliche Aufmerksamkeit zuteil gewurden. Dies ist umso erstaunlicher, als das politisches Wissen aus einer theoretischen Perspektive einerseits als zentrale Determinante politischen Verhaltens gelten kann und daher ein Einfluss auf die Partizipationsbereitschaft, Wahlpräferenz, Demokratiezufriedenheit oder die Empfänglichkeit für populistische sowie verschwörungstheoretische Narrative nahe liegt. Andererseits zeichnet die normative Demokratietheorie traditionell das Bild eines idealisierten homo politicus, der über ausgeprägtes politisches Wissen, klare Policy-Präferenzen sowie ein umfassendes politisches Verständnis verfügt. Ob diese fundamentalen Annahmen jedoch in der Empirie überhaupt zutreffen, ist – zumindest im deutschen Falle – indes ein Forschungsdesiderat. Grund genug, sich mit dem Thema des politischen Wissens – bzw. möglicherweise auch des politischen Unwissens (political ignorance) – im Rahmen dieses Seminares ausführlicher zu beschäftigen. Um einen analytischen Blick auf das Forschungsfeld des politischen Wissens werfen zu können, wird sich das Seminar in drei wesentlichen inhaltlichen Komponenten gliedern: Theorie, Methodik sowie Empirie. Im Theorieteil soll zunächst der Frage nachgegangen werden, wie politisches Wissen definiert werden kann, welche verschiedenen Arten zu differenzieren sind, welchen Einfluss Heuristiken besitzen und schließlich auch über welche wissensspezifische Eigenschaften der Idealtyp des homo politicus in der Demokratietheorie verfügt. Daran anschließend soll im methodischen Teil vertiefend auf die Messung politischen Wissens eingegangen werden. Hierbei wird es zum einen darum gehen, die jeweiligen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Forschungsdesigns sowie Datenerhebungsverfahren zu diskutieren sowie zum anderen, die Implikationen verschiedener Frage- und Antwortformate für die Untersuchungsergebnisse und deren Interpretation kritisch zu reflektieren. Im empirischen Teil des Seminares soll schließlich sowohl das Niveau beziehungsweise das Ausmaß des politischem Wissens innerhalb der Bevölkerung, als auch dessen Bestimmungsfaktoren sowie Auswirkungen vertiefend untersucht werden. In Abstimmung mit den Seminarteilnehmer*innen sowie unter Berücksichtigung deren Präferenzen, können darüber hinaus weitere Themen, die mit dem Forschungsgebiet Politisches Wissen in Zusammenhang stehen, berücksichtigt werden. Mögliche Anknüpfungspunkte ergeben sich, um nur ein paar wenige zu nennen, zu folgenden Themen: Informationsbeschaffung und Quellen politischen Wissens, Voting Advice Applications (VAAs wie z.B. der Wahl-O-Mat), korrektes Wählen, Politische Bildung sowie Desinformation, Fake News oder das Themengebiet Verschwörungstheorien. Ebenfalls bietet sich im Superwahljahr 2021 ein direkter Bezug zu den Bundestags- bzw. Landtags-/Abgeordnetenhauswahlen an. In diesem Zusammenhang drängen sich beispielsweise Fragen nach dem Wissen zum geltenden Wahlrecht und dessen Funktionsweise, den zentralen Kandidaten und Parteien sowie deren programmatischen Positionen auf. Aufgrund der datenorientierten Natur des Themas wird von den Teilnehmern – insbesondere im empirischen Teil des Seminares – erwartet, sich mit quantitativen Auswertungen intensiver auseinanderzusetzen. Grundlegende Kenntnisse der quantitativen Methoden sind daher wünschenswert, wenngleich nicht zwingend erforderlich. Schließlich wird eine regelmäßige, intensive und kritische Lektüre der für die jeweiligen Sitzungen angegebenen Grundlagenliteratur vorausgesetzt.

Literatur
  • Bartels, Larry (1996): Uninformed Votes. Information Effects in Presidential Elections, in: American Political Science Review 40 (1), 194-230.
  • Converse, Philip E. (1990): Popular Representation and the Distribution of Information, in: Ferejohn, John A./ Kuklinski, James H. (Hrsg.), Information and Democratic Processes, Urbana, IL u.a.: University of Illinois Press.
  • Delli Carpini, Michael X. / Keeter, Scott (1996): What Americans know about politics and why it matters, New Haven u.a.: Yale University Press.
  • Schübel, Thomas (2018): Die soziale Verteilung politischen Wissens in Deutschland. Wissensunterschiede und deren Ursachen, Wiesbaden: Springer VS.
  • Somin, Ilya (2016): Democracy and political ignorance. Why smaller government is smarter, 2. Aufl., Stanford: Stanford University Press.
  • Tausendpfund, Markus/ Westle, Bettina (Hrsg.) (2020): Politisches Wissen in Deutschland. Empirische Analysen mit dem ALLBUS 2018, Wiesbaden: Springer VS.
  • Westle, Bettina/ Tausendpfund, Markus (Hrsg.) (2019): Politisches Wissen. Relevanz, Messung und Befunde, Wiesbaden: Springer VS.
Bemerkung

Hinweis: Wer die erste Sitzung der Lehrveranstaltung versäumt, ohne sich vorher schriftlich oder persönlich zu entschuldigen, kann den Anspruch auf einen Platz in der LV verlieren, wenn es mehr Interessenten als Plätze gibt. Dies gilt ungeachtet der Platzzuweisung durch Friedolin und ist im Einklang mit der grundsätzlichen Aufhebung der Anwesenheitspflicht.

Leistungsnachweis

1. Abgabetermin Hausarbeit: 30.09.2021

2. Abgabetermin Hausarbeit: 12.11.2021

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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