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ONLINE-PLUS: Totalitarismus und Autorität - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 186264 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 20
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Fr. 12:15 bis 13:45 w. 16.04.2021 bis
16.07.2021
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 113   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
keine öffentliche Person
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Literatur

Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft, München: Piper 1986.

Wilhelm Heitmeyer: Autoritäre Versuchung. Signaturen der Bedrohung I, Berlin: Suhrkamp 2018.

Wilhelm Heitmeyer, Manuela Freiheit & Peter Sitzer: Rechte Bedrohungsallianzen. Signaturen der Bedrohung II, Berlin: Suhrkamp 2020.

Susanne Kaiser: Politische Männlichkeit. Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobilmachen, Berlin: Suhrkamp 2020.

Jean-Paul Sartre: Die Kritik der dialektischen Vernunft Band I Theorie der gesellschaftlichen Praxis, Reinbek. b.H.: Rowohlt 1967.

Klaus Theweleit: Männerphantasien, Berlin: Matthes & Seitz 2019. (Neuauflage)

        -           : Das Lächeln der Täter: Breivik u.a., Salzburg/Wien: Residenz Verlag 2015.

Wieland Giebel (Hg.): Warum ich Nazi wurde. Biogramme früher Nationalsozialisten. Die einzigartige Sammlung  des Theodore Abel, Berlin: Berlin Story Verlag 2018.

Bemerkung

Kurzübersicht zum Inhalt:

- Die Bedeutung von Männlichkeitsbildern für totalitäres und autoritäres Verhaltens
- "Terrorbrüderlichkeit" als Form totalitärer Gemeinschaft
- Aktuelle Formen totalitären und autoritären Verhaltens
- Die Wikrlichkeit totalitärer und autoritärer Strukturen

Weitere Ausführungen:

In diesem Seminar wird sich mit Totalitarismus und Autorität einem Themenkomplex zugewandt, der sich gerade in den letzten Jahren durch rassistische, antisemitischen, antiziganistische, LGBtQIA*-feindliche, sexistische, antifeministische, sowie klassistische Ungerechtigkeiten und Gewalttaten eine beschämende Aktualität erkämpft hat. Natürlich waren totalitäres und autoritäres Denken davor nicht verschwunden, doch es gab wohl eine Aufmerksamkeitspause, in der sich die unterdrückenden und ungerechten Verhaltensweisen des Totalitarismus in seiner autoritären Organisationsform strukturell festigen und ausbreiten konnten.

Nun scheint es so, dass die Abstände zwischen den in dieser Form motivierten Gewalttaten von Mal zu Mal geringer werden – das mag stimmen. Vielleicht ist aber auch der Fokus ein anderer geworden, da sich trotz der Strukturen, die immer noch totalitäres und autoritäres Denken fortschreiben, Gegenräume gebildet haben, in denen die Kritik an den bestehenden Strukturen und die Benennung der Probleme möglich geworden ist, die davor unbeachtet in der Statistik versunken sind. Ein Beispiel dafür ist die Benennung von Femiziden (der Tötung von Frauen*, aus dem Grund, dass sie Frauen* sind), die erst in den letzten Jahren langsam Eingang in die gesellschaftliche Beachtung finden und zuvor eher als Beziehungstaten, Beziehungsdramen oder erweiterter Suizid benannt worden.   

So spannt sich bei der Betrachtung von Totalitarismus und Autorität ein Feld auf, dass sich spätestens seit 1933 explizit – implizit wohl schon seit Beginn der Ausbildung soldatischer Männer – bis heute durch alle gesellschaftlichen Milieus zieht. Die Literatur, die ich für die Betrachtung dieses Feldes ausgewählt habe, ist folgende. Die Klassiker: Hannah Arendt: "Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft", Jean-Paul Sartre: Die Kritik der Dialektischen Vernunft" & Klaus Theweleit: "Männerphantasien". Außerdem neuere Literatur: Susanne Kaiser: "Politische Männlichkeit. Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobilmachen", Wilhelm Heitmeyer: "Autoritäre Versuchungen. Signaturen der Bedrohung I", Ders., Manuela Freiheit & Peter Sitzer: "Rechte Bedrohungsallianzen. Signaturen der Bedrohung II" & Klaus Theweleit: "Das Lachen der Täter: Breivik u.a.". In der ersten Seminarsitzung werden wir gemeinsam eine Reihenfolge für die Texte erarbeiten, indem ich die von mir ausgewählten Passagen kurz vorstelle und dann abgestimmt wird, was dem Seminar am dringendsten zu behandeln erscheint.

Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit den gerade genannten Texten, macht es sich dieses Seminar zur Aufgabe, auch zu betrachten, wie diese Theorien in der Beschreibung und Analyse der Wirklichkeit "abschneiden". Dazu werde ich Texte aus dem Buch "Warum ich Nazi wurde. Biogramme früherer Nationalsozialisten" auswählen, die in der zweiten Semesterhälfte als Grundlage für Seminar Diskussionen dienen sollen und die von den Teilnehmer*innen als Bestandteil der Prüfungsleistung, mit einem Theorieansatz in Verbindung gebracht werden sollen, natürlich ist es auch möglich und gewünscht aktuelle Beispiele wie diese Biogramme zu finden und zu beschreiben. Wie dies genau aussieht, werde ich in der ersten Sitzung genauer erläutern.

Hinweis zu allen Texten: In diesem Seminar wird sich mit Texten beschäftigt, in denen explizite Gewaltbeschreibungen genutzt werden, um diese und das dahinterstehende Weltbild zu verstehen. Besonders häufig ist dabei die Beschreibung von Gewalt gegen marginalisierte Gruppen. Explizit möchte ich noch darauf hinweisen, dass gerade die Gewalt gegen Frauen* häufig Gegenstand der Beschreibung ist.

 

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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