Eine zentrale Annahme der Umweltsoziologie ist, dass Gesellschaft nicht ohne Natur und Natur nicht ohne Gesellschaft begriffen werden kann. Wie aber der Dualismus zwischen Gesellschaft und Natur überwunden werden kann, ist eine der großen theoretischen und empirischen Herausforderungen in diesem noch recht neuen Forschungsfeld der Soziologie. Jason Moore legt eine Analyseperspektive zur Konzipierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse vor, mit der wir uns im Lektüreseminar vertieft auseinandersetzen werden. Im Mittelpunkt stehen Auszüge aus seinen Büchern „Kapitalismus im Lebensnetz…” und „Wie Sieben billige Dinge den Kapitalismus stützen”.
Nach einer kurzen Verortung seines Denkens in der Umweltgeschichte, Weltsystemanalyse, dem Ansatz des ökologisch ungleichenTauschs und dem Ökofeminismus nähern wir uns seinen Überlegungen zur Auflösung des Natur-Gesellschafts-Dualismus über den Zusammenhang von Ökologie, Kapitalismus, Kolonialismus und Patriarchat bis zur kapitalistischen Vereinnahmung „billiger” Naturen an. Zum Schluss diskutieren wir mit einem geladenen Gast die aktuelle Kritik an Moore‘s „Weltökologie”.
Teilnahmevoraussetzung:
- Bereitschaft zur regelmäßigen Textlektüre
- Erstellung einer Textzusammenfassung (1 Seite) eines Kapitels oder Artikels + Kommentierung einer Textzusammenfassung
Benotung:
- mündliche Prüfung
- Hausarbeit |