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PRAESENZ (PRESENCE): Allein im Krisenzentrum. Das überforderte Subjekt in der Gesellschaftstheorie der Spätmoderne - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 186125 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 25
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Fr. 10:00 bis 12:00 w. 16.04.2021 bis
16.07.2021
Carl-Zeiß-Straße 3 - SR 207   findet statt

BITTE BEACHTEN: Rauminfo im Moment irrelevant, da coronabedingt zunächst Beginn als ONLINE-Veranstaltung. Weitere Infos erhalten Sie in der Veranstaltung UND die Veranstaltung findet NICHT 10-12 Uhr statt, sondern 12-14 Uhr.

 
Einzeltermine anzeigen Fr. 12:00 bis 14:00 w. 16.04.2021 bis
16.07.2021
    findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Oberthür, Jörg , Dr. phil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Soziologie
Inhalt
Kommentar

Institutionen moderner Gesellschaften setzen auf vielfältige Weise individualisierte und ‚autonom‘ entscheidungsfähige Handlungssubjekte voraus. Dieser Zusammenhang ist, während über Gestalt, Ausmaß und soziale Differenzen der darin implizierten Autonomievorstellungen durchaus gestritten wird, in der gesellschaftstheoretischen Debatte weithin anerkannt.

Erst seit vergleichsweise kurzer Zeit haben allerdings kritische Gesellschaftsanalysen individuelle psychische Leidenserfahrungen verstärkt als Überlastungsfolge eben dieser Beziehung diagnostiziert:

Insbesondere ‚Burnout‘, Depression und Erschöpfung erscheinen hier als neue Folgen sozialer Überforderung und übermäßiger Inanspruchnahme des autonomen Selbst – und zugleich als Ausdruck von gesellschaftlichen ‚Pathologien‘. Der damit thematisierte Problemzusammenhang fordert soziologisches und gesellschaftstheoretisches Denken in mindestens dreifacher Hinsicht heraus:

Mit der Verbindung von Individualisierung (bzw. ‚Subjektivierung‘), psychischem Leiden und gesellschaftlichem Wandel knüpft die Diagnose 1) inhaltlich wie erkenntnistheoretisch an eine Soziologie an, die sich schon bei Georg Simmel findet, die aber in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts als Soziologie zunehmend in den Hintergrund getreten war. Im Seminar soll daher zum einen gefragt werden: Was spricht dafür, diesen Faden wieder aufzunehmen?

Wenn es zutrifft, dass das handlungs- und entscheidungsfähige Subjekt die unabdingbare Voraussetzung des Funktionierens vieler zentraler Institutionen der Gegenwartsgesellschaft bildet, stellt sich 2) die nicht minder relevante Frage, ob aus der Krise der Subjekte im Umkehrschluss die ‚Krise der Gesellschaft‘ folgt.

Schließlich – und diese Frage wäre an jede Diagnose, die sich auf ‚das‘ Subjekt bezieht, zu adressieren – müsste betrachtet werden, ob und inwiefern ein solches Denken 3) soziale Ungleichheit und Differenz in Gegenwartsgesellschaften angemessen in die Analyse einbeziehen kann.

Im Seminar werden die genannten Aspekte anhand mehrerer Autor/innen und ihrer thematisch einschlägigen Gegenwartsdiagnosen exemplarisch und vergleichend diskutiert (u.a. mit Texten von Alain Ehrenberg, Sighard Neckel & Greta Wagner, Hartmut Rosa, Byung-Chul Han) und gegen Ende der Veranstaltung mit Bezug auf aktuelle Forschungsarbeiten in einen empirischen Kontext gestellt.

 

Vorbereitende Literaturempfehlung:

Alain Ehrenberg (2000): Die Müdigkeit man selbst zu sein. In: Carl Hegemann (Hg.): Endstation. Sehnsucht. Kapitalismus und Depression I. Berlin. 103-139.

Georg Simmel (1903/2006): Die Großstädte und das Geistesleben. Frankfurt a.M. 1. Aufl. 47 S.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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