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PRAESENZ (PRESENCE): Vorsokratiker (I) - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 186102 Kurztext
Semester SS 2021 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 14 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 14
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 18:15 bis 19:45 w. 12.04.2021 bis
12.07.2021
Zwätzengasse 4 - Seminarraum Z4   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kienzler, Wolfgang, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

EINFÜHRUNG:

Thema: Vorsokratiker
Uhrzeit: 12.Apr..2021 06:00 PM Amsterdam, Berlin

Bitte lesen Sie zur Vorbereitung den Text in Friedolin!

BEGINN: 18:15 Uhr!

Zoom-Meeting beitreten
https://uni-jena-de.zoom.us/j/63700633244

Meeting-ID: 637 0063 3244
Kenncode: 163590

 

Unter der Sammelbezeichnung "Vorsokratiker" versteht man die ersten Philosophen von Thales bis Demokrit. Ihre Texte sind sämtlich nur in kurzen, meist sehr kurzen Bruchstücken überliefert. Das Seminar will nachverfolgen, wie sich das philosophische Denken von Thales über Anaximander, Anaximenes, Xenophanes, Parmenides und Heraklit entwickelt hat. (Die weiteren Vorsokratiker werden im nächsten Semester behandelt.)

Hauptsächliches Thema ist die "Natur", also die "Natur aller Dinge", die man gedanklich zu erfassen versuchte. Hier gibt es Antworten wie: Alles ist letztlich Wasser - oder das Unbegrenzte - oder (eine Art von) Luft, oder eine Mischung, oder "Seiendes" und "Nichtseiendes", oder: Alles ist Veränderung, oder: Alle Veränderung ist nur scheinbar.

Soweit es möglich ist, werden wir nicht nur die Antworten zur Kenntnis nehmen, sondern auch die Hintergründe und Argumentationen für die jeweiligen Ansätze zu klären versuchen.

Für die Teilnahme sind keine Griechischkenntnisse erforderlich; es wird aber Gelegenheit geben, erste Elemente, wie die Kenntnis des Alphabets, zu erwerben.

HINWEIS: Da vorerst keine Präsenz möglich ist, werden wir das Seminar in schriftlicher Form durchführen: Sie erhalten, begelitend zur eigenen Lektüre, wöchentlich von mir einleitende Texte und Fragen, die sie mir beantwortet zurückschicken - und zu denen Sie wiederum Kommentare von meiner Seite erhalten. Zusätzlich wird eine Zoomsitzung, voraussichtlich in der dritten Semesterwoche, stattfinden.

 Der derzeit einzige Vorteil der Nicht-Präsenz liegt darin, dass die Teilnehmerzahl nicht auf 14 beschränkt ist. Gerade bei den Vorsokratikern, wo wir es mit oft minimalen Textresten zu tun haben, aber auf dieser Basis weite gedankliche Räume kennenlernen wollen, wäre ein Gespräch in Anwesenheit sehr, sehr wünschenswert.

Semesterplan Vorsokratiker

FSU Jena, Sommer 2021

 

Einführung (Zoom): Was ist mit den Vorsokratikern und was wollen wir von ihnen?

 

Vorläufige Übersicht:

 

0 Philosophisches vor der Philosophie: Homer und Hesiod: Theogonie und Kosmologie

0 Philosophisches vor der Philosophie: Die sieben Weisen: Selbsterkenntnis und gute Ratschläge

1 Thales: Die Welt und das Wasser, Götter sind überall, und man kann Beweise führen

2 Anaximander: Das Apeiron und das älteste Fragment der Philosophie

3 Anaximenes: Die Welt und die göttliche Luft

4 Problemfall Pythagoras: Der Guru als Philosoph; die Welt ist mathematisch und man soll keine Bohnen essen

5 Xenophanes: die Götter, wie man sie sich vorstellt, und Gott, wie man ihn sich denken sollte; und die Grenzen des Wissens

6 Heraklit: Der Logos, den kaum jemand versteht

7 Heraklit: Die Gegensätze und wie sie zusammenhgören oder zusammenhängen oder streiten

8 Heraklit: Die Welt, wie sie erscheint: Die Sone ist so breit wie ein Fuß

9 Parmenides: Das Sein und das Nichts

10 Parmenides: Das Problem der Veränderung

11 Parmenides: Die Welt, wie sie erscheint: warum die Menschen nichts verstehen

12 Moderne Deutungen zu Parmenides

 

Zusammenfassung:

Philosophie ist letztlich Philosophie, es ist eine Haltung, also eine Art, Fragen anzugehen, und man kann sie nicht aus etwas anderem erklären.

Das Seminar soll zunächst einmal in die Welt der Vorsokratiker einführen, eine Welt, in der uns manche Fragen ganz abwegig erscheinen, andere aber ziemlich aktuell. Zunächst müssen wir uns die sprachlichen und sonstigen Verstehenshindernisse zumindest einmal klarmachen: Wir haben wenig Texte, geschrieben in einer alten und fremden Sprache, und zu diesen gibt es oft sehr unterschiedliche Übersetzungen und Deutungsvorschläge.

Wir haben ganz unterschiedliche Themen, die für uns weitgehend außerhalb der Philosophie liegen; und nur Weniges was wirklich einschlägig ist.

Man kann die Vorsokratiker als „Wissenschaftler” ansehen, da sich ja die meisten Wissenschaften erst mit der Zeit aus der Philosophie abgenabelt haben; und dann dasjenige bevorzugen, was erfahrungsgestützt, also empirisch ist – aber interessant ist eher der Versuch, sich mit dem Material, was man hat, ein Bild von der Welt zu machen; eben nachzudenken.

Wir werden also versuchen, uns unsererseits ein Bild von Thales zu machen, und warum man mit ihm die Reihe der Philosophen beginnen lässt. Nach Thales wird es in einer Hinsicht leichter: Wenn Philosophie der Versuch ist, das Ganze zu deuten und zu verstehen – dann steht jeder neue Versuch zu allen vorigen Versuchen (besonders aber zum direkten Vorgänger) in direkter Konkurrenz und muss ihn vebessern und verdrängen wollen. Es gibt dabei kaum Möglichkeiten sinnvoller Kooperation, und es geht häufig ziemlich ruppig zu (solange die Dichter noch als Konkurrenz gesehen werden, werden sie ebenfalls grob ausgegrenzt).

Die größte Aufmerksamkeit werden wir Heraklit und Parmenides widmen: Hier gibt es zumindest einiges an überliefertem Text, und das, was wir haben, fordert einiges an produktiver Auseinandersetzung.

Ein früherer Kollege gestaltete die Vorlesung zur Einführung in die Philosophie hauptsächlich als Darstellung der Vorsokratiker: Er fand bei ihnen schon fast alles, was in der Philosophie bis heute diskutiert wird. Das ist vielleicht etwas zu einfach gesehen, aber es ist doch etwas dran, und wir werden den Anfang von Vilem kennenlernen.

KANT: Kant verwies auf Thales, dem "ein Licht aufging" als er beim Konstruieren geometrischer Figuren selbst etwas hineinlegte und die Natur apriorischer Erkenntnis sozusagen spürte (KrV B XI, Vorrede zur 2. Auflage). DAS war es, was Kant an den Vorsokratikern interessant fand: die Erkenntnisart - sie musste nicht einmal spezifsch zur Philosophie gehören.

LESSING: Als Motto für sein Stück "Nathan der Weise"  verwendet Lessing einen Satz, den man Thales zuschreibt, dass nämlich die Götter überall seien. Damit deutete er an, dass jede spezifische Rede von Göttern, oder Gott, eigentich überflüssig ist - und dass man sich von abergläubischen religiösen Vorstellungen (und Verhaltensweisen) befreien sollte.

"Er ist ein Thales" war in Griechenland eine Redeweise für jemanden, dr eigentlich alles konnte, wenn er nur wollte. (Das erscheint uns wiederum nicht sehr philosophisch.)

 

Thales wurde auch zu den legendären Siene Weisen gezählt, und ihm wurden einige kluge, und auch einige moralisierende Sprüche zugeschrieben.

 

Literatur

Textgrundlage des Seminars ist die zweisprachige Sammlung von J. Mansfeld, Die Vorsokratiker, Band I, Reclam.

Derzeit ist nur die Gesamtversion, von Mansfeld und Primavsi, neu lieferbar, aber es kann auch eine gebrauchte Version verwendet werden.

Es gibt zahlreiche weitere Sammlungen mit den Fragmenten, die aber nicht alle gleichermaßen seriös und brauchbar sind. Die Fragmente werden allgemein nach der Zählung zitiert, die Hermann Diels in seinem Standardwerk eingeführt hat: Die Fragmente der Vorsokratiker, Berlin, zuerst 1903 (spätere Auflagen gemeinsam mit Werner Kranz, daher die "Diels-Kranz"-Nummern: DK).

Die Ausgabe von Diels ist als PDF im Internet frei erhältlich; der Text ist jedoch hauptsächlich auf griechisch - immerhin sind alle wörtlichen Fragmente übersetzt.

Kirk, Raven und Schofield, Die Vorsokratischen Philosophen. Einführung, Texte und Kommentare, Metzler 1994 (übs. und bearbeitet von K. Hülser) [Textsammlung mit ausführlichen Erklärungen]

Es gibt weitere umfangreiche Literatur über die Vorsokratiker. Philosophisch hervorzuheben sind insbesondere die Darstellung in Hegels Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie, und auch die Studien Heideggers über Anaximander, Heraklit und Parmenides. Hegel versucht den Weg des "erwachenden geistes" zu rekonstruieren, Heidegger sucht in der neblig-fragmentarischen Frühe die Klarheit eines vor-metaphysischen Denkens.

 

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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