Kommentar |
20.000 Verse! Aber kein Ende…
Der ›Tristan‹ Gottfrieds von Straßburg ist zweifelsohne einer der bekanntesten Texte des deutschen Mittelalters. Er gehört aber auch zu den anspruchsvollsten. Gottfried erzählt uns in 20.000 Versen nicht nur Zweidrittel einer Geschichte um Tristan, Riwalins Sohn, der nach dem Bestehen vielerlei Abenteuer an den Hof König Markes gelangt, in dessen Namen er um die schöne Isolde von Irland wirbt. Er nutzt gleichsam die Gelegenheit, uns in einer relativen Vielzahl von teils mehrere Hundert Verse umspannenden Exkursen seine Sicht auf die Welt, etwa auf Literatur, minne oder huote, darzutun. Diese Exkurse wiederum sind für sich selbst genommen hochkomplex und bedürfen eingehenderer Untersuchung.
Wer einen erhöhten Denk- und Leseaufwand nicht scheut und parallel die Übung von Phillip Brandes besuchen kann, sei herzlich eingeladen auf zwei Durchgänge durch einen im buchstäblichen wie sprichwörtlichen Sinne ›epischen‹ Text! |
Literatur |
Zur Anschaffung:
- Gottfried v. Straßburg: Tristan. Nach dem Text von Friedrich Ranke neu hg., ins Nhd. übers., mit einem Stellenkomm. u. einem Nachw. v. Rüdiger Krohn, 3 Bde., Stuttgart: Reclam 172019 (RUB 4471-4473)
[Preis neu: 33,60€; Preis gebraucht: < 10€].
- Gottfried von Straßburg: Tristan, Bd. 1: Unveränd. 5. Abdr. nach dem 3., mit einem auf Grund v. Friedrich Rankes Kollationen verb. krit. App., bes. u. mit einem erw. Nachw. vers. v. Werner Schröder, Bd. 2: Übersetzung v. Peter Knecht, mit einer Einf. in das Werk v. Tomas Tomasek, Berlin / New York: de Gruyter 2004 (de Gruyter Texte)
[wird als Druckvorlage zur Verfügung gestellt]
Weitere Literatur... ...wird via Moodle bereitgestellt. |