Kommentar |
Mit Rübezahls Hochzeit stieg Deutschland 1916 in die Produktion von Filmen für ein jüngeres Publikum ein, es folgten unter anderem ein Trickfilmstudio (1928), zahlreiche Märchen- oder Romanadaptionen und bis heute ein ganzer Industriezweig in der deutschen Filmlandschaft.Streng genommen stellt der Kinder- und Jugendfilm jedoch kein eigenes Genre da, es gibt keine stilistischen Merkmale, die bei allen Filmen anzutreffen sind. Filme für ein junges Publikum bedeuten immer auch Vielfalt und Komplexität – das Spektrum umfasst mittlerweile fast alle Genres. Kinder können auf Abenteuerreisen gehen, Kriminal-, Liebes- oder Animationsfilme sehen, sie können mit Tieren die Savanne erkunden oder mit ihrem gesamten Klassenzimmer fliegen. Das Seminar macht sich zur Aufgabe den deutschen Kinder- und Jugendfilm im Wandel seiner Zeit – von den Anfängen bis heute – zu betrachten, dabei aber den internationalen Kontext nicht aus den Augen zu verlieren und sich den Filmen, neben seinen verschiedenen Genres, auch thematisch zu nähern. Besonderes Augenmerk liegt auf Schwerpunkten wie der Darstellung von Freundschaft und Liebe, Problemen, Experimenten, Grenzüberschreitungen und Verlust. Darüber hinaus werden wir uns damit beschäftigen, wie vergangene Ereignisse für Kinder und Jugendliche aufgearbeitet werden und wie durch solche Filme eine Geschichtsvermittlung stattfinden kann.
Vielleicht werden wir bei unserem Exkurs durch die Jahrzehnte auch auf Ihren Lieblingskinder- oder jugendfilm stoßen. |