AKTUELLER HINWEIS:
Der Inhalt der Vorlesung wird angesichts der derzeitigen und wohl noch länger wirksamen massiven Einschränkungen durch die Corona-Krise digital zur Verfügung gestellt . Dazu wird auf der Moodle-Plattform (Gasthörende müssten sich einen Zugang über das Rechenzentrum der Universität beschaffen) der Vorlesung wöchentlich Material (Präsentation als PDF und ca. 40-minütiges Video zum Thema der Woche, siehe Semesterplan) eingestellt. Hinweise auf - wenn möglich online zugängliche - Literatur finden sich ebendort (interessierte Gasthörende können sich durch das Rechenzentrum der Universität Jena einen Zugang zur Moodle-Plattform freischalten lassen. Weitere Informationen auf der Webseite des Dezernat 1 Studierende).
Organisatorischer Hinweis:
Die Vorlesung findet nicht live zu den im Vorlesungsverzeichnis angegebenen Zeiten statt. Es werden vielmehr im Verlauf des Semesters Vorlesungsvideos und Präsentationen auf der Online-Plattform Moodle abrufbar sein.
ANKÜNDIGUNGSTEXT
Das lange 19. Jahrhundert stand ganz im Zeichen imperialer Macht. Den Beginn setzten die Teilungen Polens durch Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde das Territorium Ostmittel- und Südosteuropas neu geordnet. Damit wurde eine der friedlichsten Phasen des Kontinentes eingeleitet, die erst knapp 100 Jahre mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges enden sollte.
Doch der Schein trügt, denn unter der imperialen Oberfläche gärte es: Aufklärung und Modernisierung stellten die alten Reiche vor neue Aufgaben, die zu lösen sie oftmals schlecht aufgestellt waren. Zugleich forderten aufkeimende Nationalbewegungen das imperiale Zentrum heraus. Das lange 19. Jahrhundert ist auch ein Zeitraum der sozialen politischen und ethnischen Konflikte.
Die Vorlesung geht der Frage, nach wie Ostmittel- und Südosteuropa im Spannungsfeld zwischen imperialem Zentrum und sich nationalisierender Peripherie in die Moderne eintrat. Dem Bild eines scheinbar automatischen Siegeszuges der Nationalbewegungen wird ein differenzierteres Bild der europäischen Großreiche im Zeitalter des Imperialismus mit ihren Schwächen und Stärken entgegengestellt.
Literatur: Roshwald, Aviel (2001): Ethnic Nationalism and the Fall of Empires. Central Europe, the Middle East and Russia. London: Routledge; Judson, Pieter M. (2017): Habsburg. Geschichte eines Imperiums. München: C.H. Beck; Connelly, John (2020): From Peoples into Nations. A History of Eastern Europe. Princeton: Princeton University Press (ThULB ebook); Volkmann, Hans-Erich (2016): Die Polenpolitik des Kaiserreichs. Prolog zum Zeitalter der Weltkriege. Paderborn: Schöningh; Weeks, Theodore R. (2008): Nation and State in Late Imperial Russia. Nationalism and Russification on the Western Frontier, 1863–1914. DeKalb, IL: Northern Illinois University Press.
Prüfungstermin: 14.07.2021
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