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Nach emotionalen Ereignissen teilen sich Menschen häufig spontan anderen Personen mit. Die Forschung weist darauf hin, dass dieses „soziale Teilen von Emotionen” auch beziehungsregulatives Potenzial hat. Zum Beispiel können validierende und tröstende Reaktionen zu interpersonaler Nähe beitragen, abwertende Reaktionen jedoch für Distanz sorgen. Die aktuelle Projektarbeit untersucht interpersonale Reaktionen auf das soziale Teilen von Emotionen am Beispiel einer Stichprobe jüngerer und älterer Erwachsener. Wir nutzen bereits vorhandene Daten zusammenlebender Paare, die getrennt voneinander emotionale Filmausschnitte im Labor sahen und danach wieder zusammengeführt wurden. Die spontanen Gespräche zwischen den Partner:innen wurden aufgezeichnet und transkribiert. Eine vorangegangene Projektarbeit identifizierte Episoden, in denen eine Person ihre Gefühle thematisierte. Die aktuelle Projektarbeit baut darauf auf und fokussiert auf die Reaktion der zuhörenden Person nach solchen Episoden. Wie verhält sich die zuhörende Person, nachdem das Gegenüber sich so offenbart hatte? Gibt es Altersunterschiede in diesen Reaktionen?
Im ersten Teil der Übung (SoSe 2021) erarbeiten wir den konzeptuellen Hintergrund des Projektes und leiten Fragestellungen und Hypothesen ab. Die Teilnehmenden erwerben methodische Kenntnisse und praktische Kompetenzen zur Inhaltskodierung der Transkripte, beteiligen sich an der Entwicklung eines Kodierschemas und führen die Kodierung durch. Im zweiten Teil (WS 2021/22) werden die Daten statistisch aufbereitet und ausgewertet. Die Ergebnisse werden im Forschungskolloquium des Lehrstuhls präsentiert (ggf. in Zoom).
Lernziele:
- Die Übung vermittelt Wissen und praktische Erfahrungen bezüglich aller Phasen des empirischen Forschungsprozesses, von der literaturgeleiteten Konzeptualisierung einer Studie über deren Planung, Durchführung und Auswertung bis hin zur Präsentation der Ergebnisse.
- Ein konzeptueller Schwerpunkt der Übung liegt auf dem Wissenserwerb im Bereich sozioemotionaler Kompetenzen, ein methodischer Schwerpunkt auf dem Erwerb von Kenntnissen in der Inhaltskodierung.
Die Veranstaltung findet online statt und stützt sich auf wöchentliche Aufgaben und wöchentliche Zoom-Sitzungen. Bei Übernachfrage werden die Plätze in diesem Seminar auf der Basis kurzer Motivationsschreiben vergeben, um die Passung zwischen dem Angebot mit den Interessen der Teilnehmenden zu optimieren. Interessierte Studierende erklären Ihre Motivation für die Teilnahme an dieser Veranstaltung bitte schriftlich in 100-200 Wörtern und senden dieses Motivationsschreiben bis zum 05.04.2021 an antje.rauers@uni-jena.de. |
