Kommentar |
Bilder von Menschen, Menschen im Bild ist eines der Urthemen der Künste. Damit verbunden war immer auch der Wunsch, das Wesen des Menschen abzubilden, wie auch der Wille, identitäre Grundzüge sichtbar zu machen. Dabei sollte insbesondere die Fotografie als das dienlichste Medium der visuellen Repräsentation die Körperlichkeit, Sozialität und Geschichte von Individuen darstellen und sie so gleichzeitig als Teil einer Gruppe charakterisieren. Diese Versuche, Menschen in sozialen, gesellschaftlichen oder nationalen Organisationen bildlich zu verorten, greifen dabei stets auf bestimmte Vorbilder zurück, wie auch die Fotografien wiederum kollektive Vorstellungen von Identitäten beeinflussen können. Das Seminar behandelt historische Fotoprojekte, die Konzepte wie Familie, Beruf, Klasse oder Nation bildlich thematisieren, um deren ikonografische und bildsprachliche Strategien zu befragen und zu vergleichen.
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