Der Streit um die wahre Gottheit Christi erschütterte die Kirche in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts (318–325). Seine Kenntnis gehört zum kirchengeschichtlichen Grundwissen, weil er die zentrale Bedeutung der theologischen Deutung der Person Christi für die Kirche in krisenhafter Zuspitzung verdeutlicht. Der Arianische Streit wurde durch schroffe Formulierungen des alexandrinischen Presbyters Arius ausgelöst, der die Meinung vertrat, dass Christus, Sohn Gottes, dem Vater als Geschöpf untergeordnet sei. Die Konzilsväter von Nizäa (325) wiesen mit ihrem so genannten Nizänischen Glaubensbekenntnis die Lehre des Arius ab. Der Streit um die Gottheit Christi ging dennoch weiter.
Im Proseminar werden wir den Arianischen Streit in seinen Voraussetzungen, seinen Standpunkten und seinem Verlauf studieren. In einem Ausblick soll die Ausweitung der Fragestellung auf das Verhältnis des Heiligen Geistes zum Vater und zum Sohn und damit die weitere Entwicklung des trinitarischen Streites beleuchtet werden.
Zugleich soll das Proseminar in die Grundlagen, die Hilfsmittel und die Methodik des kirchenhistorischen Arbeitens einführen. |