Kommentar |
In dem Seminar wollen wir uns mit Erzählungen, Gedichten und Songlyrics der Gegenwart befassen. Als ‚Gegenwart’ wird dabei die Zeit seit dem Jahr 1989 aufgefasst. Das Seminar fragt danach, inwiefern sich seit dem Mauerfall unterschiedliche mentale und ästhetische Kontinuitäten herausgebildet haben, die bis in die neuesten literarischen Erscheinungen fortwirken. Zu solchen Kontinuitäten zählt etwa die Gleichzeitigkeit von Freiheitsbejahung und Orientierungsverlustangst, Liberalität und Demokratieskepsis. Unter anderem werden wir Erzählungen von Ingo Schulze, Judith Herrmann, Clemens Meyer, Julia Franck, Maxim Biller oder Daniel Kehlmann lesen. Dazu werden wir uns mit Songtexten von solchen Bands wie Tocotronic, Die Sterne, Wir sind Helden oder Element of Crime beschäftigen sowie mit Gedichten von Jan Wagner oder Nora Bossong. Ergänzt wird die Lektüre durch kurze Seitenblicke auf andere europäische Literaturen. Das Verhältnis von Populär- und Hochkultur soll ebenso Gegenstand einer kontroversen Diskussion werden wie das Verhältnis von Tradition und Innovation. Schließlich wird das Paradigma des ‚populären Realismus‘ diskutiert und Beziehung zum historischen Realismus gesetzt. |