Kommentar |
Karl Korsch (1886 – 1961) gilt neben Georg Lukács (1885 – 1971) als Wegbereiter des „westlichen Marxismus“. Heute nahezu vergessen ist Korsch wichtiger Impulsgeber der marxistischen Theoriegeschichte, dessen Biographie eng mit der Stadt Jena verknüpft ist. Anhand ausgewählter Texte von Korsch werden wir in der Übung Aspekte der Theorie und Praxis der deutschen Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung zur Zeit der Weimarer Republik beleuchten. Thematische Schwerpunkte bilden dabei die Novemberrevolution und ihre unmittelbaren Folgen, die Spaltung der deutschen Arbeiter*innenbewegung sowie die innerkommunistischen Auseinandersetzungen im Zuge der Stalinisierung. Ziel der Übung ist es, theoretische Texte als reflexive Auseinandersetzungen des Autors mit seiner Zeit zu begreifen, historisch einzubetten und auf seinen Erfahrungs- und Erwartungshorizont zu beziehen.
Literatur: Als biographischen Überblick bei Karl Korsch empfiehlt sich das entsprechende Kapitel bei Mario Keßler: Grenzgänger des Kommunismus (Berlin 2015), zum theoretischen Überblick: Michael Buckmiller: Korsch-Linie (in: HKWM, Bd. 7/II). Die Quelltexte werden überwiegend aus der von Buckmiller herausgegebenen Korsch Gesamtausgabe (v.a. Band 2 und 3) stammen. |