Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

ONLINE: Descartes: Meditationen - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 179813 Kurztext
Semester WS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 14 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 14
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Mo. 14:15 bis 15:45 w. 02.11.2020 bis
08.02.2021
Zwätzengasse 12 - Z12   findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kienzler, Wolfgang, Privatdozent, Dr. phil. habil. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Institut für Philosophie
Inhalt
Kommentar

HINWEIS: Leider müssen die ersten Termine des Seminars online stattfinden, d.h. in schriftlicher Form! Eine spätere Umstellung auf Präsenz ist vorgesehen, aber ungewiss.

 

Die Meditationen von Descartes eignen sich wie kaum ein anderer Text zum Einstieg in die Philosophie: Sie stellen einfach formulierte, aber sehr grundlegende Fragen, die uns in philosophische Gedankengänge hineinziehen können. Die Antworten, die Descartes anbietet, sind dagegen von der Art, dass sie unseren Widerspruch herausfordern - und die Gedankenführung insgesamt ist von einer Stringenz und Komplexität, die immer wieder von Neuem zum Nachdenken herausfordern. Man kann mit den Meditationen ein Studium beginnen, und man kann es mit ihnen auch abschließen, und immer wieder zu ihnen zurückkommen und neue, faszinierende Aspekte finden.

Ein Beispiel: Der berühmteste Satz aus dem Text ist "Cogito, ergo sum", ich denke, also bin ich. Aber was kann das genauer heißen? Ist es ein logischer Schluss von der Tatsache, dass ich denke, auf die Tatsache, dass ich bin, oder existiere? Aber wie kann aus einer bloßen Tatsache eine andere Tatsache logisch folgen? Wie kann aus dem bloßen Wort "cogito" überhaupt etwas folgen? Tatsächlich kommt im Text nur die Version vor: "ich denke, ich bin" (cogito, sum) - meine Existenz folgt nicht daraus, dass ich denke, sondern das Denken ist sozusagen schon ein Teil, und zwar der wichtigste Teil, meiner Existenz. Wenn ich denke, dann führe ich bereits meine Existenz, und kann sie mir darum nicht nachträglich "wegdenken". Das aber kann ich mir durch ein Reflektieren, ein hinnhergehendes Meditieren klarmachen. Es ist daher eher ein Meditations- als ein Schlussergebnis. Wozu dieses Ergebnis dann weiter gut ist, ist dann die nächste Frage.

Hinweis: Dieses Seminar ist vor allem für Studienanfänger gedacht, und es findet als Präsenzseminar in Hörsaal Z1 statt.

Mit seinen "Meditationen über die erste Philosophie" begründete René Descartes die neuzeitliche Philosophie - oder man kann dies jedenfalls so ansehen: In diesem Text soll sämtliche Erkenntnis, die überhaupt möglich ist, auf eine radikal subjektive Weise, nämlich durch das denkende Ich, begründet werden. Im Rahmen seiner Meditationen zweifelt Descartes zunächst an allem Wissen, sogar dem der eigenen Existenz. Er versucht dann zu zeigen, dass seine eigene Existenz eine unbezweifelbare Gewissheit mit sich führt - dabei formuliert er den wohl berühmtesten Satz der Philosophiegeschichte: Cogito ergo sum - ich denke, also bin ich. (Allerdings kommt der Satz in den Meditationen selbst gar nicht vor, und er kann und darf eigentlich auch nicht vorkommen - das wird sich im Lauf der Lektüre zeigen.) Descartes fühlt sich jedoch gezwungen, auch noch die Existenz Gottes zu beweisen, damit sichere Erkenntnis möglich wird - warum das so ist, werden wir im Seminar erarbeiten. Schließlich führt Descartes in seinem Text das berüchtigte Problem des Dualismus ein: Er betrachtet sich selbst als eine "denkende Substanz" (res cogitans), seinen Körper, der nicht denkt, dagegen als "ausgedehnte, körperliche Substanz" (res extensa) - und muss dann wiederum erklären, wie es gehen kann, dass der Geist auf den Körper, und der Körper auf den Geist einwirken kann.

Der Text zeigt, wie man in einen philosophischen Gedankengang hineinkommen kann, de dann weiterführt - eventuell auch dorthin, wo man es gar nicht unbedingt möchte. Einige Stationen aus den insegsamt 6 Meditationen, die von Descartes als einzelne Tage des einsamen Nachdenkens vorgeführt werden:

1 Man sollte doch einmal im Leben von Anfang an alles, was man weiß, klar, deutlich, übersichtlich und sicher neu durchdenken. Dazu muss man wohl an allem, was nicht ganz sicher ist, zweifeln, es nämlich prüfen. Hat man damit angefangen, wird aber alles in Frage gestellt: Die Wahrnehmung ferner Dinge, aber eigentlich auch die Wahrnehmung überhaupt (denn es könnte ja sein, dass ich jetzt träume), aber auch das Nachdenken selbst - denn ich könnte mich ja immer wieder irren. Ist also alles anzweifelbar und unsicher?

2 Ja, ich kann an allem zweifeln, auch daran, dass ich existiere. Aber wenn ich das tue, dann bin ich es ja, der sich das überlegt, und der diese Befürchtung hat! Und um zu befürchten, muss ich ja wohl wenigstens dasein, und also existieren! Wenn ich denke und zweifle, dann bin ich also auch da. Aber als was bin ich denn dann da? Doch wohl als denkendes Wesen, als "denkendes Ding", wie Descartes sagt - denn ob mein Körper auch existiert, da kann ich schon nicht mehr so sicher sein: ein Körper ist doch etwas ganz anderes als ein denkendes Ding, nämlich etwas Materielles, etwas Ausgedehntes und Passives, was vom Geist gestuert werden muss, oder doch sollte (ein "ausgedehntes Ding").

3 Als Denkwesen existiere ich also sicher, aber was kann ich schon sicher wissen - außer meiner eigenen Existenz? Dazu müsste ich doch das Vertrauen haben, dass das, was ich mir vorstelle, auch richtig ist. Wo kann ich ein solches Vertrauen aber hernehmen? Es müsste dazu alles mit rechten Dingen zugehen, ohne dass mich jemand zum Narren hält oder alles durcheinander kommt. Ich muss sozusagen darauf vertrauen können, dass Gott existiert und ordentliche Verhältnisse garantiert - dass also ordentliches Nachdenken auch zu ordentlichen Resultaten führen wird. (Descartes will zeigen, dass er eine Idee eines solchen Urwesens in sich trägt, und dass diese Idee oder Vorstellung von Gott selbst kommen muss. Die Idee einer großen Ordnung kann nicht von mir kommen, sondrn sie muss aus der großen Ordnung selbst kommen.)

4 Wenn aber alles seine Ordnung hat (und also Gott existiert und für Ordnung sorgt), wie kann es dann andererseits überhaupt noch Irrtümer geben - woher kommt denn dann die Masse an Falschem in die Welt? Das kann nicht an unserem Verstand liegen, der im Prinzip ordentlich funktioniert, sondern nur daran, dass manche Leute übereilt Aussagen treffen, nämlich bevor sie sich die Sache gründlich überlegt haben. Und leider sind die meisten Menschen so, dass sie das ziemlich oft machen. (Und dann gibt es noch die Betrüger, die sich einen Vorteil davon versprechen, anderen Falsches zu sagen, obwohl sie es selbst besser wissen.) - Seltsam ist es, dass Menschen sich irren können - aber das hängt mit ihrer Freiheit zusammen: Sie können sich entscheiden. langsam ode schnell vorzugehen, sorgfältig oder unsorgfältig, sie können lügen oder die Wahrheit sagen (natürlich nur, wenn sie die Wahrheit kennen, oder zu kennen glauben!). Aber ohne diese Freiheit, zum Irrtum, und zum Betrug, aber auch zum Guten, da wäre die Welt leerer, ja wir wären eigentlich keine Menschen, die so etwas wie Verantwortung übernehmen können.

5 und 6 Aber wie kommen wir nun zurück dazu, ein Mensch mit Körper und Seele zu sein? Dazu müssen sich Denken und Körper irgendwo treffen, aber wo? Im Körperlichen ist ja das Denken nicht, und im Denkenden ist as Körperliche nicht. Eigentlich kann das also gar nicht gehen - aber wenn Descartes sagt, dass es irgendwo im Gehirn stattfinden muss, dann klingt es andererseots einigermaßen plausibel. Aber warum tut es das? Nur deswegen, weil Leute es seit ein paar Jahrhunderten sagen, und weil das Gehirn ein sehr interessantes Organ ist? Dieser Dualismus von Körper und Seele ist eine Folgelast der Zweiten Meditation, und des Gedankens Cogito ergo sum. So beginnen wir mit dem Zweifel an allem, und wir enden mit einem unlösbaren Problem. Das kommt davon, wenn man einmal mit dem ernsthaften Denken anfängt.

Descartes hat also ebenso viele Probleme wie Antworten neu eingeführt - und manche davon sind bis heute in der Diskussion.

Im Seminar wird er Text abschnittweise gelesen und diskutiert. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft zu einer intensiven Textlektüre und zum Nachdenken darüber, wie Descartes argumentiert, vorgeht und was er denn überhaupt will.

Es wird dringend empfohlen, zumindest den Text der ersten beiden Meditationen bereits vor Beginn des Seminars zu lesen - am besten den gesamten Text, der ja nicht sehr lang ist (wenn auch ser gehaltvoll).

 

Themenplan: Descartes, Meditationen

(So etwa werden wir die Themen behandeln:)

 

I Woran man zweifeln kann

 

1 Einmal will ich an allem zweifeln und alles neu aufbauen. Der methodische Zweifel: Sinnestäuschungen, es könnte sogar alles ein Traum sein.

 

2 Wenn alles ein Traum ist, so müssen doch die Bestandteile, as denen die Träume bestehen, irgendwie vorhanden sein.

 

3 Aber, man sagt ja, dass es einen Gott gibt: Gott hätte doch die Macht, mich wirklich in allem zu täuschen, so dass nicht existiert, was ich wahrnehme der von dem ich träume, und so, dass alles, was ich denke oder rechne, falsch ist.

Und wenn das nicht der Liebe Gott ist, könnte ein böser, sehr mächtiger Dämon mich so in allem täuschen.

 

II Die Natur des menschlichen Geistes; dass er leichter zu erkennen ist als der Körper

 

4 Gibt es vielleicht gar nichts, was sicher ist? Doch: wenn ich in allem getäuscht werde, so bin ich es ja: „ich bin, ich existiere” – das kann also nicht falsch sein; ja, es muss notwendigerwise wahr sein.

 

5 Aber was bin ich denn, woraus besteht dieses Ich? Früher dachte ich, dass ich ein Mensch bin, ein Körperwesen, was auch noch einen Geist hat – aber das kam alles aus meinen bildlichen Eindrücken, der Vorstellungskraft, nicht aus dem Denken. Jetzt aber sehe ich, dass ich nur dem denken vertrauen kann, denn die Vorstellungskraft lässt sich zu leicht täuschen.

 

6 Ein Beispiel: das ist ein Stück Wachs, aber wie erkenne ich denn, dass es ein Stück Wachs ist, wo es sein Aussehen, den Geruch, also seine Erscheinung ändern kann? Ich erkenne nur durch das Denken, dass und wie diese unterschiedlichen Eindrücke alle das „Wachs” sind.

 

III Über Gott, und dass er existiert

 

7 Jetzt muss ich noch prüfen, ob es einen Gott gibt, und wenn ja, ob er mich täuschen kann – denn dann wäre für mich ja keine Erkenntnis möglich. darum muss ich erst einmal sortieren, was ich denn in mir als denkendem Ding habe: Vorstellungen – und zwar solche, die von außen durch meine Sinne kommen (wenn es solche denn gibt); andere, die ich aus den von außen kommenden Vorstellungen selbst neu zusammensetze (zu einem „goldenen Berg” oder so ähnlich); und dann könnte es Vorstellungen geben, die immer schon in mir waren, die also sozusagen Gott in mich eingepflanzt hat.

 

8 Vorstellungen müssen irgendwo herkommen, und ihre Quelle muss stärker sein als ihr Bild, welches als Vorstellung in meinem Denken ist. Ich kann aber für die meisten Vorstellungen in mir selbst etwas finden, was so stark ist, dass es als Ursache in Frage kommt: Ich bin ja selbst ein Ding, eine Substanz, so kann ich für Vorstellungen von allen Dingen (also Substanzen), und ihren Eigenschaften (den Akzidentien) schon die Ursache sein, aus dr sie kommen.

 

9 Die Vorstellung von Gott ist aber die von einer vollkommenen und unendlichen Substanz – und weil ich selbst zwar Substanz bin, aber eben keineswegs vollkommen oder unendlich; darum kann ich nicht die Quelle und Ursache der Vorstellung von Gott sein, die ich in mir vorfinde. Und dagegen kann man zwar argumentieren, aber es ist doch einfach richtig.

 

10 Aber woher habe ich denn dann die Vorstellung von Gott? Sie kann nur von Gott selbst, der die Ursache dieser Vorstellung ist und sein muss, in mich eingepflanzt worden sein. Die Vorstelung von Gott ist deshalb eine angeborene Vorstellung (oder Idee).

 

IV Das Wahre und das Falsche

 

11 Wenn Gott nun existiert, und er mir das Vermögen zu urteilen, gegeben hat: Warum kann ich mich denn dann immer noch irren? Aber ich selbst bin ja nicht Gott, sondern sozusagen in der Mitte zwischen Gott und dem Nichts. Irrtum entsteht ja offenbar irgendwie durch die Zusammenwirkung von meinem Erkenntnisvermögen und meinem Willen, das ich etwas wollen kann.

 

12 Durch meinen Willen bin ich ein freies Lebewesen, und diese Freiheit ist ein Geschenk von Gott. Mein Wille ist auch unbegrenzt, meine Erkenntnis aber, wie ich schon gesehen hae, immer begrenzt und endlich. Darum kann ich viel mehr wollen, als ich auch erkennen kann. Und wenn ich mehr will, als ich verantworten kann, wenn ich also nicht vorsichtig genug bin und darauf achte, nur das als wahr zu beurteilen, was ich ganz klar und deutlich vor mir habe – dann kann ich mich leicht irren. Der Irrtum entseht also aus einer Art von Missbrauch meiner eigenen Kräfte, Gott ist daran ganz unschuldig.

 

V Das Wesen der materiellen Dinge, und nochmals von Gott, und dass er existiert

 

13 Wenn ich über das nachdenke, was es außer mir gibt, so fällt mir ein, dass ich von manchem Eigenschaften erkennen kann, und zwar ganz ohne dass ich weiß, ob es diese Dinge wirklich gibt oder nicht: Dreiecke kann ich mir selbst ausdenken, und alle müssen dann z.B. eine Winkelsumme von 180 Grad haben. Wenn ich diesen gedanken auf die Vorstellung von Gott anwende, so sehe ich, dass Gott doch notwendigerweise in Ewigkeit existieren muss – sonst wäre es doch gar nicht die Vorstellung von Gott. Zu Gott gehört also die Existenz notwendig dazu, wie zur Vorstellung von Berg die Vorstellung von Tal gehört. Gott muss also mit Gedankennotwendigkeit existieren. Bei allen anderen Dingen gibt es aber einen Unterschied zwischen der Vorstellung von ihnen und ihrer Existenz: Zur Vorstellung Berg gehört die Vorstellung Tal – aber es wäre möglich, dass weder Berge noch Täler existieren: Gottes Nichtexisten aber kann gar nicht gedacht werden – das wäre ein Widerspruch in sich.

VI Das Dasein der materiellen Dinge und die reale Verschiedeneit von Geist und Körper des Menschen

 

14 Aber was ist nun mit den körperlichen Dingen, vor allem mit meinem eigenen Körper? Ich fühle mich mit meinem Körper doch eigentlich untrennbar verbunden. Das muss doch auch wahr sein, wenn es Gott gibt. Nun, der Körper besteht aus Teilen, die man unterscheiden kann; aber der Geist hat keine Teile. Beide sind von ganz verschiedener, ja gegensätzlicher Art.

 

15 Und wenn ich den Zusammenhang von Geist und Körper bedenke, so sehe ich, dass die Nerven, und besonders das Gehirn hier eine entscheidende Rolle spielen.

 

 

 

 

Literatur

Die "Meditationes de Prima Philosophia", also die Meditationen über den Anfang aller Philosophie, sind ursprünglich auf Latein geschrieben; später erschien eine französische Übersetzung, an der Descartes beteiligt war.

Im Seminar wird die zweispachige, bei Reclam erschienene Ausgabe von G. Schmidt (RUB 2888) verwendet. Es ist in jedem Fall die Verwendung einer zweisprachigen Ausgabe zu empfehlen, da es stellenweise auf die genaue Ausdrucksweise ankommt, um Descartes' Vorgehen richtig zu verstehen.

Es gibt jedoch zahlreiche andere Ausgaben, etwa bei Meiner (von Ch. Wohlers, ebenfalls zweisprachig, mit Einleitung und ausführlichem Register), und schließlich eine dreisprachige lateinisch-französisch-deutsche Ausgabe (von Andreas Schmidt [Jena], bei Vandenhoeck & Rupprecht).

Ursprünglich erschienen die Meditationen mit einer Reihe von Einwänden anderer Theoretiker (wie Hobbes und Gassendi), auf die Descartes jeweils antwortete. Diese Auseiandersetzungen sind umfangreich und zeigen vor allem, wie wenig die gegner Descartes' Anliegen verstanden. In Einzelfällen werden wir im Seminar darauf eingehen.

 

Hinweis: Andreas Kemmerling (Ideen des Ichs. Studien zu Descartes' Philosophie,1996/  2005) weist seit Jahren darauf hin, dass es bei Descartes NICHT um das Problem des "Bewusstseins", oder des "Selbstbewusstseins" geht. Er spricht von "Denken" und von "Gedanken" (cogtationes), die ich habe, aber nicht von einem Bewusstsein, welches ich habe. (An einer einzigen Stelle des Textes, [3. Med, 32] kommt das Wort "conscius", also "bewusst" vor, aber es spielt weiter keine Rolle. Descartes betont damit, dass ich auf jedenfall "auch noch weiß", wenn ich etwas denke: Meine Gedanken können nicht vor mir selbst verborgen sein.) Darum ist z.B. das in der Übersetzung von G. Schmidt mehrfach vorkommende Wort "Bewusstsein" (manchmal, aber nicht immer in eckige Klammern gesetzt) nicht als Übersetzung anzunehmen - obwohl das Wort andererseits auf die weitere Entwicklung der Philosophie vorausweist.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

Impressum | Datenschutzerklärung