Kommentar |
”Du möchtest endlich abnehmen und fitter werden? Du möchtest den überflüssigen Kilos, dem Bierbauch oder den schlaffen Schenkeln den Kampf ansagen? [...] Unser Personal Coach hilft Dir dabei endlich deinen Traumbody zu erreichen!” (constantin-casting.de) – Gesucht wird hier nach Kandidat*innen für eine Fitness-Diät. Ständig werden Individuen adressiert an ihren Körper zu arbeiten, um der zu werden, der man ‚wirklich‘ sein will (Crossley 2004, Villa 2008). Der schlanke Körper bildet derzeit den normativen Bewertungsmaßstab für das angemessene Körpergewicht. Historisch gesehen könnte es auch anders sein. Der dicke Körper war durchaus auch einmal Zeichen für Wohlergehen, Reichtum und Attraktivität und wurde eben nicht mit fehlender Selbstdisziplin, Faulheit und Krankheit, um nur einige Zuschreibungen zu nennen, assoziiert. Studien haben gezeigt, dass es eine enorme Dickenfeindlichkeit in Deutschland gibt (Luck-Sikorski 2017). Inwiefern diese Dickenfeindlichkeit vergeschlechtlicht ist, wird diskutiert. Körpersoziologisch – und inspiriert durch die Fat Studies, die nicht den „dicken Körper” problematisieren, sondern die Selbst- und Fremdtechniken im Kontext ihrer Herstellung – werden wir das Phänomen „hohes Körpergewicht und Diskriminierung” im Allgemeinen fokussieren und dabei im Besonderen auf die Frage nach der Bedeutung von Geschlecht als eine zentrale Ungleichheitsdimension eingehen.
Bitte beachten:
- Es wird viel englische Literatur gelesen!
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