Kommentar |
Das Seminar bietet eine Einführung in sozialwissenschaftliche Perspektiven und theoretische Ansätze einer „Soziologie der Liebe“. Liebe wird hierbei nicht essentialistisch als eine „natürliche“, ahistorische, psychologische Basisemotion gefasst, sondern als kultureller Variable und Produkt sozialhistorischer Aushandlungsprozesse. Die soziale Praxis des Liebens wird dabei ebenso fokussiert wie Liebe als gesellschaftliches Handlungs- und Diskursfeld, in dem Akteure Selbstvertrauen und Anerkennung erwerben. Mithilfe eines systematischen Überblicks über die unterschiedlichen theoretischen Zugriffe auf das Phänomen der Liebe, ausgehend von Simmel und Weber, über Luhmann, Giddens und Beck bis hin zu Illouz und Swidler, Hochschild und Hooks soll das Phänomen der Liebe soziologisch skizziert und kritisch reflektiert werden. Ziel ist es dabei soziologische Perspektiven auf das Phänomen zu entwickeln und zudem ebenso die Akteursperspektive, die jeweiligen Erfahrungen und Erwartungshorizonte miteinzubeziehen. Hierfür werden neben den theoretischen Grundtexten auch populärkulturelle Texte/Filmausschnitte/Beiträge diskutiert, die die Bandbreite der unterschiedlichen und zuweilen auch widersprüchlichen diskursiven Verhandlungen von Liebe in der Moderne illustrieren sollen. |
Literatur |
Haller, Max (2016): “Was ist Liebe? Ein wirklichkeitssoziologischer Zugang zu einem vernachlässigten Thema“. In: Niedenzu, Heinz-Jürgen, and Helmut Staubmann (Hg.): Kritische Theorie und Gesellschaftsanalyse: 153-176. |