Kommentar |
Gefeiert, verfemt, vernagelt, befreit, verfrachtet, verhüllt, enthüllt. Mit dieser wechselhaften Geschichte sieht man sich konfrontiert, wenn man sich mit dem monumentalen Wandbild Der Auszug deutscher Studenten in den Freiheitskrieg von 1813 beschäftigt. Geschaffen wurde es von Ferdinand Hodler anlässlich des 350. Universitätsjubiläums für das von Theodor Fischer 1908 fertiggestellte neue Universitätsgebäude. Bereits von Zeitgenossen als „[e]ine ganz eigenartige” bildnerische Umsetzung eines Ereignisses angesehen, das tief im historischen Gedächtnis verankert den Beginn des Kampfes gegen Napoleons Truppen markierte, der schließlich zum Ende der französischen Herrschaft über Teile Deutschlands führte, wurde das Historienbild im historischen und universitätsgeschichtlichen Verlauf zu einem der bedeutendsten, aber auch kontrovers diskutierten Objekte unter den Kunstwerken der Universität Jena. Seit 1950 begegnet es den Besucher*innen an der Stirnwand der Aula. Im Seminar sollen unterschiedliche Aspekte zum Werk, zum Künstler und zur Zeitgeschichte diskutiert werden. Es ist geplant, das Seminar 14tägig vor Ort in Präsenz stattfinden zu lassen. Die Termine können aufgrund der aktuellen Situation erst gegen Ende September bekannt gegeben werden.
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