Kommentar |
Während in vielen Teilen der Welt der Anteil der Frauen in der Filmindustrie immer noch auffällig niedrig ist, hat sich Argentinien in den letzten Jahrzehnten als eines der Länder mit einer äußerst hohen Zahl sowohl an Regisseurinnen, als auch an Filmschaffenden generell (Drehbuchautorinnen, Filmtechnikerinnen, etc.) herausgestellt.
Wir widmen uns in diesem Seminar vor allem den aufstrebenden Filmemacherinnen, die sich seit der Jahrtausendwende auch international einen Namen in der Filmbranche gemacht haben. Neben einer Annäherung an die feministische Filmtheorie sollen dabei auch soziologische Aspekte des Filmemachens und der Filmrezeption in den Fokus rücken. Dabei wird nicht nur untersucht, inwieweit die Filme dieser Frauen patriarchale Strukturen aufbrechen und traditionelle, binäre Geschlechterbilder hinterfragen, sondern auch wie sie drängende soziale Fragen im argentinischen bzw. lateinamerikanischen Kontext, wie soziale Ungerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen, Korruption, usw. (aus einer weiblichen Perspektive?) verhandeln.
Dafür untersuchen wir u.a. Filme von bereits international bekannten Regisseurinnen, die meist um die Jahrtausendwende und den Folgejahren ihre ersten Spielfilme produzierten, wie Lucrecia Martel (La ciénaga, Zama, u.a.), Lucía Puenzo (XXY, Wakolda, u.a.), Albertina Carri (Los rubios, La rabia, u.a.), als auch weiterer aufstrebender junger Filmemacherinnen des letzten Jahrzehnts. |