Kommentar |
Die Vorlesung fragt, wozu die Gesellschaft Soziologie braucht, und gibt eine historisch differenzierte Antwort. Von Politik und Staatsverwaltung über Marketing und Gewerkschaftsarbeit bis zu Konflikten um Autorität in Firmen oder Familien haben soziologische Forschungen verschiedenste Verwendung gefunden. Einige davon sind regulär bezahlt, bei anderen wird der gesellschaftliche Nutzen oder Effekt anders erkennbar, etwa durch Anhängerschaft und Gegner der soziologisch Forschenden. Die Vorlesung entwickelt anhand von soziologischen Klassikern und Theorieschulen eine Geschichte solcher Kontextbezüge. Dabei werden einerseits bekannte Verbindungen wie die zu Statistik und Bevölkerungspolitik, zur Arbeiterbewegung und zum Kulturbürgertum (bei Durkheim, Marx, Weber, Simmel) vorgestellt, andererseits sollen auch ungewohnte Verbindungen zur Sprache kommen (Systemtheorie und Wohlfahrtsstaat, Hermeneutik und Soziale Arbeit). Das Ziel dieses einführenden Überblicks ist wissenssoziologische Aufklärung über das Fach Soziologie. |