Pandemiebedingte Aktualisierung der Seminarplanung
Die Veranstaltung einschließlich Prüfung findet statt. Um das Ziel der Übung zu erreichen, liegt der Schwerpunkt in diesem Semester nicht auf der gemeinsamen Diskussion, sondern auf dem ´guided reading´, d.h. auf fragen- und aufgabengestützter vorgegebener Lektüre, auf kleineren schriftlichen Aufgaben und individuellem Dialog und Feedback. Zudem findet zu den ursprünglich geplanten Terminen regelmäßig eine gemeinsame Videosprechstunde statt (Teilnahme bitte nach Möglichkeit, aber keine Verpflichtung). Das Semesterprogramm sowie genaue organisatorische Hinweise und Zugänge finden Sie ab Semesterbeginn (4.5.) im moodle-Kurs zu dieser Veranstaltung. Der Kontakt zum Archiv besteht! Nach Möglichkeit wird gegen Semesterende doch auch der Besuch mit Führung stattfinden können.
Kommentar:
Durch Maria Pavlovna, die nach Sachsen-Weimar-Eisenach verheiratete Schwester des Zaren Alexander I., erlangte Weimar seine ganz eigene Bedeutung auf dem Wiener Kongress: Der Weimarer Herzog Carl August versprach sich, über die Verbindung zum Zaren als Sieger über Napoleon bei der Neuordnung Deutschlands und Europas auf den vakanten Thron des einstigen Kurfürstentums, jetzt Königreichs Sachsen zu gelangen. Alexander I. setzte seine Schwester dagegen für seine diplomatischen Zwecke ein.
In dieser quellenbasierten Übung werden wir über dieses lokalhistorische Schlaglicht zum einen inhaltlich Politik, diplomatische Mittel und Repräsentation auf dem Wiener Kongress als europäisches Großereignis erschließen. Zum anderen ist es ein wesentliches Ziel der Übung, das Landesarchiv in Weimar kennenzulernen sowie durch die Arbeit mit Originalquellen paläographische Kenntnisse zum frühen 19. Jahrhundert zu erarbeiten und zu üben. Sowohl Einsteiger*innen als auch Fortgeschrittene sind willkommen.
Literatur zur Einführung:
Heinz Duchhardt: Der Wiener Kongress. Die Neugestaltung Europas, München 2013; Michael Hundt: Die mindermächtigen deutschen Staaten auf dem Wiener Kongress, Mainz 1996. |