Kommentar |
Wie lässt sich die Ausübung von Macht über Menschen rechtfertigen? Die politische Krise, die am Beginn der Neuzeit stand, ist zugleich der Ausgangspunkt für die moderne politische Philosophie. In Hobbes’ „Leviathan” und Rousseau’s „Gesellschaftsvertrag” werden grundsätzliche und zugleich kontroverse Argumente verhandelt, weshalb Menschen sich einer staatlichen Autorität unterwerfen bzw. wie es möglich ist, innerhalb eines vertraglichen Zusammenschlusses die Freiheit des Einzelnen und die Freiheit aller zu denken. Im Seminar soll es um die Frage gehen, wie die beiden Denker im Ethik- und Philosophieunterricht anschaulich behandelt werden können. Zugleich sollen unterschiedliche Konzepte für die Gestaltung des Unterrichts entwickelt, durchgeführt und reflektiert werden, die dazu anregen, die zentralen Argumente von Hobbes und Rousseau selbstständig zu rekonstruieren. Eine dialogische Texterschließung, die sich diesem Anspruch stellt, verlangt natürlich ein hohes Maß an gedanklicher und sprachlicher Kreativität, die ohne eine Anstrengung des Begriffes nicht möglich ist. Gelingt das den Schülern, können sie sich kritisch, streitlustig und mit einigem Vergnügen mit den großen Werken auseinandersetzen. |
Literatur |
Hobbes, Thomas: Leviathan. Reclam UB 8348.
Rousseau, Jean-Jacques: Vom Gesellschaftsvertrag oder Grundsätze des Staatsrechts. Reclam UB 1769.
Rousseau, Jean-Jacques: Diskurs über die Ungleichheit. Paderborn 1984. UTB 725. |