Kommentar |
Die mythischen Frauenfiguren ergeben nicht nur stoff- und motivgeschichtliche Zusammenhänge, die man nachzeichnen kann. Sie sind vielmehr in ihren je einzelnen Ausprägungen interessant. Denn in ihnen artikuliert sich ein bestimmtes Frauenbild – einer bestimmten Zeit in bestimmter Perspektive. Und es ist immer signifikant, warum dieses Frauenbild gerade nicht realistisch, sondern in mythischer Gestalt gezeichnet wird. Das wird das Seminar an folgenden Beispielen erörtern:
Sophokles, Antigone
Goethe, Iphigenie auf Tauris
Kleist, Penthesilea
Grillparzer, Medea (3. Teil von Das goldene Vliess)
Wolf, Medea. Stimmen
De La Motte Fouqué, Undine
Bachmann, Undine geht |