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Der Tod gehört mir. Die Vielfalt in der heutigen Friedhofs- und Bestattungskultur und ihre historischen Wurzeln - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer 173187 Kurztext
Semester SS 2020 SWS 2
Teilnehmer 1. Platzvergabe 20 Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe 24
Rhythmus keine Übernahme Studienjahr
Credits für IB und SPZ
E-Learning
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfrist Zur Zeit keine Belegung möglich
Abmeldefristen
Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung auch durch den Teilnehmer möglich.

Nach Zulassung ist eine Abmeldung nur durch den Dozenten möglich.
Termine Gruppe: 0-Gruppe iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson (Zuständigkeit) Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer 2. Platzvergabe
Einzeltermine anzeigen Do. 10:00 bis 12:00 w. 16.04.2020 bis
16.07.2020
Fürstengraben 1 - SR 169 Happe, Barbara Dr. ( verantwortlich ) findet statt  
Gruppe 0-Gruppe:



Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Happe, Barbara , Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Seminar für Volkskunde und Kulturgeschichte
Inhalt
Kommentar

 

Bachelor

BA_VK 2, BA_VK_4

Master

MVK 2, MVK 4, MWVK

Der FriedWald ist mittlerweile zu einem beliebten Bestattungsort außerhalb des traditionellen Friedhofes geworden. Ein im Dezember 2018 in Nordheim am Main eröffneter Friedweinberg dürfte hingegen noch leichtes Erstaunen auslösen.

Diese Beispiele verweisen auf die große Vielfalt in der heutigen Bestattungskultur und die enorme Dynamik ihres Wandels. Der traditionelle Friedhof hat seine Monopolstellung in den letzten Jahrzehnten eingebüßt, und es entstehen fortwährend neue Orte, welche die Vorlieben und Hobbys bei der Wahl des Grabes berücksichtigen. Selbst für Fußballfans werden besondere Bestattungsfelder angeboten. Auch auf den Friedhöfen bietet sich ein breites Spektrum von Grabarten und es scheint, dass eine Innovation die nächste jagt und den Wunsch nach Selbststilisierung angesichts des Todes erfüllt.

So werden die Menschen mit bislang ungewohnten Entscheidungen konfrontiert: einstige Selbstverständlichkeiten wie das klassische Familiengrab oder rituelle Gepflogenheiten sind nicht mehr ohne weiteres gegeben. In nur einer Generation haben sich rituelle Sicherheiten der einst kirchlich geprägten, traditionellen Handlungsabläufe nach dem Tod aufgelöst. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen sind eigenverantwortliches Handeln und hier persönliche Gestaltung der letzten Dinge gefragt.

Nicht zuletzt hat die Entwicklung zur multikulturellen Gesellschaft auch die Sepulkralkultur erreicht und es werden Zuwanderern aus nichtchristlichen Kulturen neue Möglichkeiten einer angemessenen Bestattung geboten.

Die neuen Phänomene werden vorgestellt und auf ihre historischen Vorläufer und Wurzeln befragt. So schwebte bereits Martin Luther ein Grab ”ymm Walde" vor. Protestantische Adlige ließen sich seit der Frühen Neuzeit als Ausdruck von Distinktion in ihren eigenen Gärten und Parks begraben und es ist zu fragen, ob die Bestattung im FriedWald die Natursehnsucht und das Freiheitsbedürfnis von Vielen befriedigt. Schließlich wird zu diskutieren sein, ob sich die Bestattungskultur in all ihren Facetten von einer öffentlichen zu einer privaten Angelegenheit entwickelt. Damit gerät auch die idealtypische Vorstellung des französischen Philosophen Michel Foucault vom Friedhof als einem „anderen Ort”, der mit eigenen Qualitäten und Gesetzlichkeiten ausgestattet sei, ins Wanken.

Literatur

Einführende Literatur: Raum für Tote. Die Geschichte der Friedhöfe in Deutschland. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal. 2003. Barbara Happe: Der Tod gehört mir. Die Vielfalt der heutigen Bestattungskultur und ihre Ursprünge, Berlin 2012. Sascha Winter: Das Grab in der Natur. Sepulkralkunst und Memorialkultur in europäischen Gärten und Parks des 18. Jahrhunderts, Petersberg 2018.

Bemerkung

Voraussetzung für den Erwerb von Leistungspunkten: Die Modulprüfung besteht in der Abfassung einer Hausarbeit. Erwartet wird die regelmäßige, aktive Teilnahme.

Bemerkungen: Referate für das Modul „Fachspezifische Schlüsselqualifikationen FSQ“ im Bachelorstudiengang sind möglich. Für Masterstudierende ist ein Referat im Seminar verpflichtend.

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SS 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024

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