Ein auch außerhalb engerer Wissenschaftskreis oft vermuteter Zusammenhang zwischen "Sprache" und "Denken" ist der, dass mit einer "Sprache" gewissermaßen auch eine Art "Weltsicht" einherginge. Alles "Denken", so die Behauptung, sei gewissermaßen "gefiltert" durch die "Brille" der je eigenen Sprache(n). Dieser sog. "Sprachrelativismus" ist in der Linguistik extrem kontrovers diskutiert worden – und in einer Reihe psychologisch-linguistischer Experimente auch empirisch bereits gut untersucht. Die Veranstaltung befasst sich mit der Frage, wie "Sprache" und "Denken" zusammengehören – oder auch nicht zusammengehören!
In der Veranstaltung wird zunächst einleitend geklärt, was wir mit "Sprache" und "Denken" überhaupt meinen. Anstelle dieser (eher unklaren) Begriffe werden präzise Beschreibungen (spezifischer) sprachlicher Eigenschaften und Fähigkeiten und genauer umgrenzte kognitive Fähigkeiten gesetzt. Wie sich (dann) zeigt, ist die Frage nach dem Zusammenhang von "sprachlichen Fähigkeiten" und "anderen kognitiven Fähigkeiten" empirisch gut testbar. Wir haben mit anderen Worten bereits genaue Erkenntnisse darüber, ob sprachrelavistische Annahmen überhaupt belegbar sind – und welche anderen Zusammenhänge zwischen sprachlichen Fähigkeiten und anderen kognitiven Fähigkeiten möglicherweise besteht.
Die Teilnahme an der Veranstaltung setzt grundlegende Kenntnisse in Morphologie, Syntax und Semantik voraus, darüber hinaus auch die Bereitschaft, die Literatur zur Veranstaltung zu erarbeiten. Diese Lektüren liegen zum großen Teil nur auf Englisch vor. |