Kommentar |
In den vergangenen Jahrzehnten sind Finanzmärkte geradezu exponentiell gewachsen und gesellschaftlich immer wichtiger geworden, sodass vom aktuellen Kapitalismus häufig als „Finanz-“ oder „Finanzmarktkapitalismus“ die Rede ist. Überdies hat die Logik der Finanzmärkte auch gesellschaftliche Bereiche jenseits des Finanzsystems erfasst und diese zunehmend „finanzialisiert“. Und auch die letzte große Wirtschaftskrise von 2007–2009, die wesentlich eine Krise des Finanzsystems war, bezeugt die „systemrelevante“ Stellung der Finanzmärkte in der Gegenwart.
Doch trotz ihrer Bedeutung erscheint die Funktionsweise der Finanzmärkte oftmals undurchdringlich und beinahe wie eine Black Box, die geheimnisvolle alchemistische Vorgänge verbirgt. Das Seminar möchte Licht ins Dunkle bringen, indem es fragt: Was sind Finanzmärkte, was ist Finanzialisierung und was macht Finanzmarktkapitalismus aus? Wieso gibt es sie? Welche Auswirkungen sind damit verbunden, etwa mit Blick auf soziale Ungleichheit oder ökologische Folgen? Und wie stabil ist die finanzmarktkapitalistische Konstellation: Wie kam es zur und was folgte aus der Krise 2007 und wo stehen wir jetzt?
Eine aktive Teilnahme hätte regelmäßige physische Anwesenheit, die Übernahme eines Exzerpts, die mit Infektionsrisiken verbundene Beteiligung an Diskussionen und die gründliche Auseinandersetzung mit der (z.T. auch englischsprachigen) Seminarliteratur vorausgesetzt. In welcher Form das Seminar nun stattfindet, steht noch nicht fest, als Prüfungsleistung wird aber in jedem Fall eine mündliche Prüfung oder Hausarbeit infrage kommen. |