Kommentar |
Charles Baudelaire (1821-1867), neben Victor Hugo der bedeutendste französische Dichter des 19. Jahrhunderts, zudem begnadeter Essayist und Übersetzer, hat mit seinen Fleurs du Mal (1857) das folgenreichste Gedichtzyklus der französischen und womöglich der europäischen Literatur der Moderne geschaffen. Die meisten Themen der Literatur des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts – vom Kult des Schönen bis zur Faszination des Hässlichen und Prosaischen, von der Überhöhung der Poesie als bevorzugtes Mittel der Erkenntnis bis zur radikalen Infragestellung des Dichters im Zeitalter der Massengesellschaft – sind darin bereits enthalten und in nie wieder erreichter Prägnanz formuliert. Baudelaire ist der Dichter, der als erster die Poesie in der modernen Großstadt verortet hat. Wenn, wie Walter Benjamin postuliert hat, Paris die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts ist, so ist Baudelaire sein Erfinder.
Ziel des Seminars ist es, durch gründliche Lektüre ausgewählter Texte in die vielfältigen Aspekte dieses kapitalen Werks einzuführen. |
Literatur |
Textgrundlage des Seminars ist die Taschenbuchausgabe von: Baudelaire, Charles : Les Fleurs du Mal. Suivi d’une interview de Jean-Michel Maulpoix. Présentation, notes, chronologie de Jacques Dupont ; dossier, bibliographie d’Aurélia Cervoni et Andrea Schellino, Paris : GF Flammarion (n° 1496), 2020 (Spécial Bac 2020), ISBN : 9782081486980 (unbedingt diese Ausgabe !)
Zur vorbereitenden Lektüre wird empfohlen: Lloyd, Rosemary (Hrsg.): The Cambridge companion to Baudelaire, Cambridge: Cambridge University Press, 2005.
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