Kommentar |
Die Zeit der späten Republik war eine Phase extremer römischer Expansion. Den Anwohnern aller Grenzen des Reiches militärisch überlegen, wurde an fortwährenden Erfolgen und Eroberungen nicht gezweifelt, bis man im Orient auf die Parther traf. Da diese sich über Jahrhunderte als ebenbürtige Gegner bewiesen, entwickelte sich die Grenze zur Kontaktzone zwischen zwei gleichwertigen Imperien. Diese, ausschließlich im Orient in dieser Form geprägte Zone, machte wegen ihrer traditionellen Grundlagen, die eine Mischung hellenistischer, orientalischer und jüdischer Elemente waren, nun ganz eigene Entwicklungen durch. Die frühen Phasen dieser Entwicklungen sollen in dieser Vorlesung dargestellt werden: Von der Integration der hellenistischen Staatenwelt in das Imperium Romanum über das indirekte System der Klientelstaaten bis hin zur direkten Herrschaft und der zunehmenden Befestigung der Grenzzone in der frühen Kaiserzeit wollen wir diese Entwicklungen nachverfolgen. |
Literatur |
Als (gut bebilderter) Einstieg ins Thema bietet sich Michael Sommer, Der römische Orient. Zwischen Mittelmeer und Tigris, Darmstadt 2006, an. Für die Zeit der ersten Kontakte und das Übergreifen der Römer auf den Orient ist noch immer Ernst Badian, Römischer Imperialismus in der späten Republik, Stuttgart 1980, lesenswert. Ernst Baltrusch, Caesar und Pompeius, Darmstadt 2004, bietet ebenso einen ersten Einblick in die ausgehende Republik wie Karl Christ, Pompeius. Der Feldherr Roms, München 2004, der das Wirken des Pompeius als Administrator in besonderem Maße würdigt. Allgemein die Außenpolitik der Zeit behandelnd, wissenschaftlich allerdings nicht ganz unproblematisch, ist Christian Wendt, Sine fine. Die Entwicklung der römischen Außenpolitik von der späten Republik bis in den frühen Prinzipat, Berlin 2008. |