Kommentar |
Thüringen gilt klassisch als ein Musterbeispiel der territorialen Zersplitterung Deutschlands in der Frühen Neuzeit. Die Wurzeln dieser Entwicklung liegen aber im Hoch- und Spätmittelalter. Im Seminar werden ausgehend von der historischen Landkarte die einzelnen Herrschaftsgebiete behandelt: Umfang des Besitzes, Schlösser und Städte, Verwaltung, kulturelles Wirken. Kritisch hinterfragt wird der politische Gestaltungsrahmen der Grafen und Herren im Verhältnis zur Landesherrschaft. Welche Entwicklung nahmen diese jeweiligen Möglichkeiten vom 13./14. bis zum 16. Jahrhundert?
Neben den Wettinern bzw. ihren Linien sollen vor allem die Grafen von Schwarzburg, die Herren Reuß, die Grafen von Gleichen und die Grafen von Henneberg betrachtet werden. Eine Sonderrolle nahmen die Gebiete des Erzbistums Mainz und v.a. das Landgebiet der Stadt Erfurt ein. Im Seminar werden neben der historischen Einführung und dem systematischen Vergleich einzelne wichtige Quellen betrachtet. |
Literatur |
- Patze, Hans/Schlesinger, Walter (Hgg.): Geschichte Thüringens, Bd. 2, 2 Teilbde., Köln u.a. 1973–1974.
- John, Jürgen u.a.: Geschichte in Daten. Thüringen, München/Berlin 1995.
- Helbig, Herbert: Der wettinische Ständestaat (Mitteldeutsche Forschungen 4), Köln/Wien ²1980. |