Literatur |
Baylis, J. et al. 2017: The Globalization of World Politics: An Introduction to International Relations. 7. Auflage. Oxford University Press, Oxford.
Knoepffler, Nikolaus, Angewandte Ethik, Böhlauverlag (UTB), Köln 2010.
Schieder, Siegfried / Spindler, Manuela (Hrsg.) 2010, Theorien der internationalen Beziehungen, 3. überarb. Aufl., Opladen u.a. oder (v.a. mit Blick auf die Kapitel zur Konfliktforschung) |
Lerninhalte |
Das Seminar stellt den Versuch dar, die Wissensbestände zweier Disziplinen zusammenzuführen: der Angewandten Ethik und der Internationalen Beziehungen.
Viele Fragen der internationalen Beziehungen sind ethischer Natur. Insbesondere Entscheidungen über Krieg und Frieden erfordern ethische Sensibilität. Jenseits simplifizierender politischer und medialer Rhetorik stehen Entscheidungsträger immer wieder vor sehr schwierigen Güterabwägungen. Rechtliche Normen, moralische Werte und nationale oder organisationelle Interessen liegen im Widerstreit und müssen in Übereinstimmung gebracht werden. Das erfordert Priorisierung unter Inkaufnahme schmerzlicher Kompromisse. Das Seminar soll dazu dienen, solche Grenzfragen zu thematisieren, die Güterabwägungen offenzulegen und differenzierte, eigenständige Urteile anzuleiten.
Nach einer anfänglichen Einführung in die Grundlagen werden drei Themenbereiche untersucht: Güterabwägungen für oder gegen Kriegführung (im Kriegsvölkerrecht ius ad bellum genannt) – Güterabwägungen während einer Kriegführung (ius in bello) – Güterabwägungen nach beendeten gewaltsamen Konflikten (ius post bellum). Jede Sitzung greifen wir eine ethische Herausforderung heraus und diskutieren ein konkretes Fallbeispiel dazu. Dazu beziehen zwei referierende Seminarteilnehmer zunächst kontrovers Position. Diese Positionen sollten sich möglichst signifikant unterscheiden. Anschließend diskutiert das Seminar darüber. |